Matin Lashkari – Portrait über eine inspirierende Bloggerin

 

(English version please see below)

Warum wir eine Bloggerin trafen…

Vorneweg gesagt: Als perfektionistisch veranlagte Persönlichkeit, der es wichtig ist, nicht nur als Touristin unterwegs zu sein, sondern auch die Kultur des jeweiligen Landes so gut wie möglich kennenzulernen, bedeutet eine Reise für mich, sich vorher so gut wie möglich über Sitten und Bräuche des Ziellandes zu informieren. Die Chance in den Iran zu reisen hieß für mich persönlich daher nicht nur Reiseberichte anderer zu lesen, sondern mich auch im Vorhinein bei „echten Iranern“ darüber zu erkunden, was man unbedingt vermeiden sollte, um nicht in jedes Fettnäpfchen zu treten. Neben der Beratung durch unsere Freunde aus der Deutsch-Iranischen-What’sApp-Gruppe habe ich daher beschlossen, auch das nahezu allwissende Internet zu befragen.

matins-blogBei meiner ersten Recherche bin ich zum Glück schon auf Gold gestoßen: „Travestyle – Tales of a Persian“, heißt der Blog, den Matin Lashkari, eine gebürtige Iranerin und in Teheran lebende freischaffende Grafikdesignerin betreibt, die nebenher über ihre Reisen im Iran und der Welt schreibt. Der Hauptfokus ihres Blogs liegt allerdings tatsächlich auf dem Iran, wobei sie hier nicht nur Reiseziele beschreibt, sondern vor allem Tipps für potenzielle Touristen für ihre Iranreise gibt. Unter den für mich sehr hilfreichen Artikeln waren also nicht nur „A girl’s guide for dressing up in Iran“ (übrigens ihr meist gelesener Artikel), sondern auch „16 ways to humiliate yourself in IRAN“ (ein Post über die dos und don’ts in der persischen Kultur).

Ihre Posts über verschiedene Orte haben definitiv viel Lust auf die Reise in den Iran gemacht und hier insbesondere der Post über Geheimtipps und unbekannte Orte, unter anderem in Teheran, die viele Iraner selber nicht kennen.

Beim Lesen des Blogs habe ich herausgefunden, dass Matin nicht nur den Blog als „Nebentätigkeit“ schreibt, sondern außerdem im Administratorenteam der Facebook Gruppe „See you in Iran“ ist (eine Gruppe, die von Radio Schweden vor Kurzem als sehr hilfreiche Plattform empfohlen wurde, wenn man auf der Suche nach Touristeninformationen über den Iran ist), als offizielle Fremdenführerin im Iran und als Mitbegründerin der „Persian Food Tours“ aktiv ist, einem Angebot für Touristen, bei dem gemeinsam auf dem Bazar eingekauft wird, um anschließend traditionelle persische Gerichte zuzubereiten und diese am Ende in einem gemeinsamen Essen zu probieren.

Offensichtlich also mehr als ein Grund, weshalb der Gedanke, Matin persönlich zu treffen und kennenzulernen immer faszinierender wurde, und umso besser, dass Matin tatsächlich zugestimmt hat, sich mit unserer kleinen Gruppe zu treffen.

img_1174Matin hat vorgeschlagen das wir uns im „Negarestan Garden“ treffen, einem versteckten Juwel inmitten der vollen und staubigen Straßen von Teheran und einer ihrer Lieblingsplätze. Ein Garten auf dem Gelände des ersten Kunstinstituts der Universität Teheran, mit einem wunderbaren Café, das typisch Iranische Speisen anbietet.

Nach dem Treffen kann ich sagen, dass Matin eine wunderbare und inspirierende junge Frau ist, die uns allen durch ihre offene und herzliche Art ein entspanntes Zusammensitzen und Plaudern ermöglicht hat, obwohl wir letztlich mit etwa 10 Personen dort waren. Wir haben von Matin erfahren, dass sie in fünf Ländern auf drei verschiedenen Kontinenten groß geworden ist (unter anderem hat sie längere Zeit in Australien, Japan und Portugal gelebt) und dass ihr Travestyle Blog nicht ihr erster Blog ist, sie diesen aber begonnen hat, weil sie das Reisen und das Schreiben liebt. Während ihrer Zeit in Japan als Teenagerin hat sie einen Blog über ihr Alltagsleben als Iranerin in einer fremden Kultur geführt, der sehr viele Leser hatte. Nach eigener Aussage deutlich mehr als ihr jetziger Blog, was ihr aber nichts ausmacht. Inspiriert von dem Gespräch und der Zeit in Negarestan Garden habe ich Matin anschließend noch einige Fragen geschickt, die sie mir sehr ausführlich und freundlich beantwortet hat.

(Linn Kaßner)

 

Email-Interview mit Matin

 

Deine Liebe fürs Reisen – Glaubst du, das diese daher kommt, dass du in 5 verschiedenen Ländern aufgewachsen bist?

 Das hatte mit Sicherheit einen starken Einfluss darauf, aber ich habe erst wirklich angefangen das Reisen zu schätzen, als ich deutlich älter war. Ich war schon immer sehr neugierig und ich denke, durch die Umstände habe ich gelernt mit Menschen aus anderen Hintergründen zu kommunizieren. Das Kommunizieren fällt mir leicht und ich schließe Freundschaften innerhalb von Minuten, was in mir die Leidenschaft geweckt hat, in andere Kulturen zu tauchen und mich unter die Einheimischen zu mischen, was immer ein sehr großer Teil meiner Reisen ist.

 

Warum hast du beschlossen zurück in den Iran, insbesondere Teheran, zu ziehen?

„Zuhause“ beginnt seine Bedeutung zu verlieren, wenn man immer unterwegs ist. Heutzutage, wenn ich in ein anderes Land ziehe, wenn ich einmal die Sprache kenne und verstehen kann, worüber sich die alten Damen im Bus beschweren, fühle ich mich zuhause. Ich beginne eine Beziehung mit dem Ort einzugehen und lasse einen Teil meines Herzens dort, wenn ich gehe. Aber Teheran ist mein erstes und wahres Zuhause und wird es immer bleiben. Es ist der eine Ort, an dem ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe. Ich habe eine tiefe Verbundenheit zu dieser eher hektischen Stadt und habe völliges Heimweh, wenn ich weg bin. Ich bin zurück gezogen, weil ich anfangen wollte zu arbeiten und Europa tief in seiner Krise steckte. Ich wusste, dass ich hier deutlich mehr Möglichkeiten für Arbeit finden würde und lag damit nicht falsch. Nicht zu vergessen, dass ich eine Menge wichtigerer Gründe hatte, wie meine Familie und Freunde allen voran.

 

Ich erinnere mich, dass du sagtest du hast deinen Blog angefangen, weil du das Schreiben liebst und den Blog geliebt hast, den du damals in Japan geführt hast. Wann und Warum bist du dazu übergegangen, diesen hauptsächlich über den Iran zu schreiben?

 Ja, ich war schon immer sehr vertraut mit der Welt des Bloggens und hatte eine sehr bekannten Blog während meiner Teenagerzeit. Ich merke, dass ich mich besser ausdrücken kann wenn ich schreibe. Außerdem ist das der Weg, wie ich meine Emotionen ausschütte und eine Art Erleichterung erfahre. Aus diesem Grund führe ich ein Tagebuch. Ich wurde dazu inspiriert über das Reisen zu schreiben, wegen all der Reiseblogs die ich selber gelesen habe. Ich habe schon immer Millionen von Fotos gemacht wann immer ich irgendwo hingereist bin und habe eine Menge Nachforschungen betrieben, damit ich verstehen würde, was ich wohl sähe. An einem Punkt habe ich also gedacht, warum sollte ich das nicht einfach mit anderen teilen? Der Blog ist dazu übergangen, hauptsächlich über den Iran zu sein, als ich zurück gezogen bin. Ich habe mich sehr schuldig gefühlt, mich in meinem eigenen Land so wenig auszukennen, so das später alle meine Reisen innerhalb des Irans waren. Und dementsprechend auch meine Blogposts.

 

Warum glaubst du, wird der Iran momentan so ein beliebtes Reiseziel? Für Deutschland kann ich mir vorstellen, dass es am Buch „Couchsurfing im Iran“ liegt, aber hast du eine Idee was diese Veränderung gebracht hat? Oder gibt es gar keine Veränderung und ich bilde mir das nur ein?

 Ich vermute, dass es viel mit den letzte Präsidentschaftswahlen und Atomvereinbarungen zu tun hat. Dass ein reformerischer Präsident gewählt wurde hat irgendwie dazu geführt, dass die Welt doppelt über den Iran nachgedacht hat. Das Land hat eine Menge an Aufmerksamkeit erhalten und zum ersten Mal war diese nicht nur dunkel und negativ. Menschen haben angefangen neugierig zu werden und junge Iraner haben die Möglichkeit ergriffen der Welt eine andere Seite des Irans zu zeigen, was bis zu dem Zeitpunkt eher vernachlässigt worden war. Plattformen wie die „See you in Iran“ Facebookgruppe wurden ins Leben gerufen und mehr junge Menschen haben angefangen das Land zu bereisen und jeder hatte das Gefühl die Pflicht zu haben ein Botschafter für den Iran zu sein, sobald sie wieder zuhause waren. Ich denke es lag wirklich an den Medien und Mund-zu-Mund-Propaganda.

 

Du hast außerdem die „Persian Food Tours“ mit ins Leben gerufen. Wie bist du auf die Idee gekommen? Können Alleinreisende diese immer noch buchen, oder ist dies mittlerweile ausschließlich über Reiseagenturen möglich? Mit wie vielen Agenturen arbeitet ihr zusammen?

 Ich habe ähnliche Touren in Europa gesehen und wusste, dass die persische Küche viel zu bieten hat. Ich habe Ausländer darüber schwärmen gehört. Aber bei meinen Reisen durch den Iran habe ich schnell festgestellt, dass unsere Restaurantkarten ziemlich beschränkt sind. Das echte persische Essen wurde zuhause gekocht und wir mussten es ins Rampenlicht stellen. So habe ich meine Partnerin gefunden – Shirin. Wir waren der Meinung, dass wir dies gemeinsam perfekt hinbekommen würden. Wir haben gerade erst damit angefangen und da es etwas sehr neues im Iran ist müssen wir alles selber erfahren und lernen. Für den Moment beschränken wir uns auf Reiseagenturen oder Alleinreisende. Auch wenn dies ein Unternehmen ist, haben wir unsere kulturellen Bedenken. Es gibt ein paar Reiseagenturen mit denen wir Vereinbarungen getroffen haben, aber da diese gerade ihre Pläne für das kommende Jahr erstellen, müssen wir uns gedulden.

 

Wie bist du dazu gekommen Grafikdesignerin zu werden? Warum hast du beschlossen in Lissabon zu studieren? Ist der Abschluss in Lissabon ein anderer als der, den du in Teheran gemacht hast – also hast du zwei Qualifikationen?

 Ich habe meinen Schulabschluss in Mathematik gemacht. Ich wollte immer Architektin werden. Aber ich hatte seit Kleinauf eine sehr starke künstlerische Ader in mir. Ich habe gezeichnet, gemalt, DIY gemacht und auch Klavierstunden genommen. Aber ich wurde immer angestoßen Ingenieurin zu werden und die Kunst eher nebenher statt zum Fokus zu machen. Aus irgendeinem Grund hält die iranische Gesellschaft mehr von dir, wenn du einen Ingenieurtitel auf deinem Zeugnis stehen hast. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass es heutzutage um einiges cooler und schicker ist, Designerin zu sein, aber erzähl das mal meiner Großmutter! An einem Punkt habe ich also beschlossen, dass ich das tun muss, was ich liebe, oder ich werde es für den Rest meines Lebens bereuen. Ich war kreativ und Vielfalt war ein großer Teil meines Lebens, seit meiner Geburt an. Ich wusste, dass alles, was an Vielfalt mangelt, ein Griff um meinen Hals war, der meine Kreativität erwürgen würde, also habe ich den Mut gefunden allen zu sagen, dass ich stattdessen Kunst studieren wollte. Ich habe mein Studium aus dem Iran in Lissabon fortgesetzt, aber im Grunde bedeutete das, nochmal von vorne anzufangen, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich die Dinge in beiden Ländern gelehrt werden. Lissabon war nicht unbedingt meine Entscheidung. Ich bin dort mit meiner Familie hingezogen und so ist es gekommen.

 

Ich habe mir auch deine Zeichnungen angesehen (die übrigens sehr schön sind!). Warum liebst du es so sehr, den menschlichen Körper und Gesichtsausdrücke zu zeichnen?

 Ah, Danke. 🙂 In der Kunstschule wird dir erzählt dass du nahezu alles zeichnen kannst, wenn du den menschlichen Körper zeichnen kannst. Also ist es eine Herausforderung und ich liebe es, eine gute Herausforderung anzunehmen! Außerdem finde ich es viel unterhaltsamer als beispielsweise die Natur oder Stilleben zu zeichnen. Du gehst eine Verbindung mit dem Modell ein, insbesondere wenn du ein Portrait zeichnest, weil du den Ausdruck genau richtig hinbekommen möchtest. Es ist eine Weile her, seit ich mein letztes Portrait gezeichnet habe und ich vermisse es so sehr. Ich würde sofort anfangen, wenn es so einfach wäre jemanden zu finden, der eine gute Stunde für dich posiert. 🙂

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Ich würde dich als sehr moderne und emanzipierte junge Frau beschreiben. Der Artikel im Generalanzeiger Bonn beschreibt dich auch als solche. Stimmst du dem zu? Oder würdest du dich selbst eher anders beschreiben?

 Haha! Das ist definitiv schön zu hören und ich würde dem ungern komplett widersprechen. In einem jungen Alter so viel herumzureisen, verschiedene Schulen zu erleben, verschiedene Sprachen und Menschen, ständig Freunde zu verlieren, von geliebten Menschen weggerissen zu werden und mit Werten aufzuwachsen die so unterschiedlich voneinander sind, lässt dich irgendwann in eine Identitätskrise kommen. Du beginnst, Dinge zu hinterfragen und das ist nicht schön als Kind. Aber wenn du es schaffst herauszufinden wer du bist und einen festen Charakter zu entwickeln, dann wirst du nahezu unveränderlich. Du gibst weniger darauf, was andere Menschen denken und glaubst, dass du dein eigenes Leben auf deine eigenen Art und in deinen eigenen Umständen leben solltest, oder du hast versagt. Das war der Fall für mich, Ich glaube an das, was ich glaube und kämpfe dafür mit all meiner Kraft. Ich weiß nicht, wie modern ich bin oder was die Kriterien sind, die man erfüllen muss, um in diese Gruppe zu gehören, aber ich bin mit Sicherheit keine Frau, die Konventionen folgt, weil sie da sind. Ich glaube, es ist meine Pflicht, unnötige Schranken und Vorurteile zu durchbrechen, selbst wenn ich dafür einen Preis zahlen muss. Wenn ich es nicht tue, sind es meine Kinder, die sich damit auseinandersetzen müssen. Und das ist definitiv nicht das, was ich will.

(Das Interview führte Linn Kaßner)

 

Nützliche Links:

Matins Blog:

http://www.travestyle.com

Persian Food Tours:

http://persianfoodtours.com/index.html

 

Bericht zu Matin im Bonner General-Anzeiger:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/politik/Dies-ist-eine-Zeit-der-Chancen“-article3265816.html

 

img_3010Literaturtipp:
Sreberny, Annabelle / Khiabany, Gholam (2011):

Blogistan. Politik und Internet im Iran,

Hamburg: Hamburger Edition

 

 

 

 

 

 

+ + + + + ENGLISH VERSION

 

 

Matin Lashkari – Portrait on an inspiring blogger

Note ahead: I am a rather perfectionistic person, who feels that it is important to not only travel as a tourist, but to get to know the culture of the respective country as good as possible. This means to me to find out as much as possible about the manners and customs of the destination before the actual journey. Therefore the possibility of traveling to Iran didn’t mean to me to just read travel reports of others but to also ask ‚real Iranians‘ on what to definitely avoid in order to not make a fool out of myself. So, apart from the advise from our friends from the german-iranian-what’sApp-group, I decided to also ask the almost omniscient internet. Luckily I hit gold while doing my first research: ‚Travestyle – Tales of a persian‘, is the blog of Matin Lashkari, a born Iranian and in Tehran living freelancing graphic designer, who at the same time blogs about her travels in Iran and the world. Nowadays her blog actually focuses on Iran, where she does not only describe her destinations but especially gives advice for potential tourists traveling Iran. Within the very helpful articles therefore wasn’t only ‚a girl’s guide for dressing up in Iran‘ (by the way her most popular article), but also ‚16 ways to humiliate yourself in IRAN‘ (a post giving you the dos and don’ts of the Persian culture). Her posts definitely made me look forward to the journey to Iran, especially her post on hidden gems and places that even many Iranians don’t know in Tehran amongst other cities. While reading the blog I found that Marin doesn’t only write the blog as a ‚part time job‘, but also is an admin of the Facebook group ‚See you in Iran‘ (a group which has recently been recommended by radio Sweden as a very helpful platform if you are looking for tourist information on Iran), official tour guide in Iran and co-founder of ‚Persian food tours‘, an offer for tourists to go grocery shopping on a Bazar, cook traditional persian food together and in the end try all the food.

Obviously more than one reason the thought of meeting Matin in person became a very fascinating one. The better Matin actually agreed on meeting with our little group.

img_1179Matin suggested to meet at ‚Negarestan Garden‘, a hidden gem in the middle of the crowded and dusty streets of busy Tehran, with a nice café offering traditional Iranian treats.

After this meeting I can say, that Matin is a wonderful and inspiring young woman, who enabled our after all not-so-small-group of 10 people a very relaxed time and chat together. We learned from Matin that she grew up in five different countries on 3 different continents (including longer stays in Australia, Japan and Portugal) and that her Travestyle blog is not her first one but that she started it because she loves traveling and writing. While living in Japan in her teenage years she did write a blog about her everyday life as an Iranian living in a foreign culture, which has had a lot of followers and was (according to Matin) clearly more popular than her blog now, which doesn’t bother her though. Inspired by the good conversation and our time in Negarestan Garden I did send Matin some more questions afterwards which she answered very detailed and friendly.

(Linn Kaßner)

 

Email-interview with Matin

Your love for traveling – Do you think it’s because you grew up in five different countries? 

That certainly had a profound impact on it, but I really only started to appreciate it once I was much older. I’ve always been very curious and I guess due to the circumstances I have learned my lesson in communicating with people from other backgrounds. I communicate easily and make friends in minutes, so that has made me very passionate about melting into different cultures and mingling with locals which always makes a very prominent part of my travels.

 

Why did you decide to move back to Iran and especially Tehran? 

Home starts to lose its meaning when you’re constantly on the move. Nowadays if I move to another country, once I know the language and can pick up what the old ladies on the bus are complaining about, I feel like I’m home. I start to create a relationship with the place and leave a piece of my heart there once I leave. But Tehran is my first and true home and it always will be. It’s the one place I’ve spent most of my life in. I have deep attachments to this rather hectic city and feel thoroughly homesick when I’m away. I moved back because I wanted to start working and Europe was deep in its crisis. I knew I was going find a lot more opportunities here and I wasn’t wrong. Not to mention that I had a lot more valuable reasons such as my family and friends to start with.

 

I remember you said that you started a blog, because you loved writing and did love the blog you had in Japan before. So you did start a traveling blog. When and why did you shift it to be mostly on Iran? 

Yes, I’ve always been very familiar with the blogging world and used to have a very popular blog back in my teenage years. I find myself to be able to express myself better in writing. It’s also where I pour out my emotions and receive a sense of relief. I keep a journal for that sake.

I got inspired to write about travelling because of all the travel blogs I was reading. I would always take a ton of photos whenever I visited somewhrte and did quite a lot of research to have a better understanding of what I was about see. So at some point I thought, why not just share it with everyone else? It really shifted to mostly centered around Iran when I moved back home. I felt very guilty about not being very well-travelled in my own country and so all my later travels were within Iranian territory. Consequently so were my blogposts.

 

Why do you reckon that Iran is becoming such a prominent traveling spot at the moment? For Germany I can imagine it’s the couch surfing in Iran book, but do you have an idea what brought the shift? Or is there a shift at all or is it just me imagining it? 

I suppose it has very much to do with the latest presidential elections and nuclear agreements. Electing a reformist president somehow made the world to think twice about Iran. The country received a lot of attention and for the first time it wasn’t all dark and negative. People started getting curious and young Iranians snatched the opportunity to show the world another side of Iran that was pretty much neglected up until then. Platforms such as ‘See You in Iran’ facebook group were created, more young people started visiting the country and each of them felt they had an obligation to be an ambassador of Iran once they’ve got back home. It’s really been the media and word of mouth I assume.

 

You also set up persian food tours – how did you get this idea? Are individual travelers still welcome to book this with you or is this reserved for people booking via travel agencies now? How many agencies do you work with?

I had seen similar tours around Europe and I knew Persian cuisine had lots to offer. I had seen foreigners swooning over it. But travelling through Iran, I quickly realized our restaurant menus are extremely limited. The real Persian food was being cooked at home and we needed to give it the spotlight. That’s when I found my partner, Shirin and thought we could work this out perfectly. We have only started and since this is something very new in Iran we need to experience and learn everything ourselves. For now we are not limiting ourselves to agencies or individual travellers. While this is a business, we have our cultural concerns. There are couple of agencies we have made agreements with, but since they make all their new plans for the upcoming year, we need to be patient about it.

 

What made you decide to become a graphic designer? Why did you decide to study in Lissabon? Is the bachelor degree in Lissabon another one than the bachelor degree you did in Tehran (meaning: do you have two qualifications?)

I majored in mathematics back when I was in school. I had always wanted to be an architect. But I had a very profound artistic side in me since very young. I did drawing, painting, DIY and I was also taking piano lessons. but I was always pushed to becoming an engineer and keeping art on the side rather than the focus point. Somehow the Iranian society thinks more of you if you’ve got an engineering title on your degree. I actually think being a designer is way more cooler and chic these days, but tell that to my Grandmother! So at some point I decided I needed to do what I love or I’m going to regret it for the rest of my life. I was creative and variety had been a big part of my life ever since I was born. I knew anything lacking diversity was going to be a grip around my neck and strangle my creativity and so I found the guts to tell everyone I wanted to study art instead. I continued my studies from Iran in Lisbon, but it basically meant doing it almost all over again considering how different things were taught in both countries. Lisbon was not necessarily my choice. I moved there with my family and so that’s how things went.

 

I also checked out your art work (absolutely beautiful by the way!) – Why do you like drawing the human body and facial expressions so much? 

Why thank you. 🙂 In art school they tell you that once you can draw the human body, you can draw almost anything. So it’s a challenge and I love to accept a good challenge! I also just find it a lot more amusing than for instance drawing nature or still-life. You create a connection with the model specially if you’re doing a portrait because you want to get the expression right. It’s been quite a while since I drew my last portrait and I miss it so bad. I would get right into it if it was that easy to find someone to pose for you for a good hour. 🙂

 

I would describe you as a very modern and emancipated young woman. The article in Generalanzeiger Bonn portrays you like this too. Do you agree on this? Or would you describe yourself differently? 

Haha! That’s certainly nice to hear and I wouldn’t like to object to it at all. Moving around at a young age, experiencing different schools, different languages and people, losing friends constantly, being torn apart from your loved ones and being raised by values very different from one another leaves you in an identity crisis at some point. You start questioning things and it’s no fun when you’re a child. But if you manage to figure out who you are and build a solid character, you become almost unchangeable. You care less about what people think and believe that you should live life your own way and under your own circumstances or else you’ve just failed. This has been the case for me. I believe in what I believe and fight for it with all my strength. I don’t know how modern I am or what are the criteria that one would need to fit within that group, but I’m certainly not a woman who follows conventions for the sake of them. I believe it’s an obligation of mine to break unnecessary barriers and stereotypes even if I have to pay a price for them, if not it will be my children who would have to put up with it. And it’s certainly not what I want.

(Interview conducted by Linn Kaßner)

 

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