Jugendschutz und Streaming Media: Konferenz „Cinema in the Digital Age“, 12.-14.11.2018 in Teheran
Aus Zeitgründen konnte Prof. Dr. Stefan Piasecki nicht bei der diesjährigen Fachkonferenz „Cinema in the Digital Age“, veranstaltet von der Iranian National School of Cinema, anwesend sein und wurde daher per Videoübertragung zugeschaltet.
Begrüßt wurde das Fachpublikum, bestehend aus Kreativen, Produzenten und Vertretern der iranischen Filmindustrie, von Dr. Rouhollah Hosseini, dem Leiter der Nationalen Filmhochschule. Nachdem Stefan Piasecki in einem ca. 30-minütigen Beitrag die Grundprämissen des deutschen Jugendmedienschutzes vorgestellt hat, ging er auch auf moderne Streamingtechnologien ein. Diese stellten neue Herausforderungen an den Jugendschutz. So dargebotene Inhalte, so Piasecki, seien grundsätzlich nahezu jederzeit und überall verfügbar. Jedes Land, jede Kultur, habe allerdings seine eigenen spezifischen Gebote und Erwartungen an die Darbietung von Inhalten, auf die weltweit operierende Dienstleister und Contentanbieter nicht immer Rücksicht nehmen wollen oder nehmen können. Daher behält ein engagierter und professioneller Jugendschutz weiterhin eine große Bedeutung.
Zu verstärken ist seiner Ansicht nach die internationale und vor allem auch interkulturelle Verständigung über Angelegenheiten und Ansprüche des Jugendmedienschutzes. Mobile Gesellschaften seien heute weniger an nationale Grenzen gebunden als jemals zuvor. Aus diesem Grund sollten auch Jugendschutzfragen mehr und mehr im internationalen Diskurs erörtert werden. Zwar gebe es unterschiedliche Rezeptionsgewohnheiten sowie Gewalttoleranzen und -verständnisse, es spreche aber vieles dafür, sich darüber auszutauschen als deren Berücksichtigung alleine den großen Studios zu überlassen, auf deren Produktionen die nationalen Jugendschutzbehörden dann isoliert reagieren müssten.