Menschenfeindliche und gesellschaftlich destabilisierende Diskussionsforen im Internet
Extremistische Webseiten und Angebote in Sozialen Netzwerken stehen ebenso unter öffentlicher Beobachtung wie ihre Organisatoren und Betreiber. Grund dafür ist die potenzielle Schädigung von insbesondere jungen Internetnutzern, die von ihnen befürchtet werden.
Aber: Reaktionen von Nutzern werden seltener beachtet, obwohl die meisten Netzangebote in Zeiten des Web 2.0 über interaktive und partizipative Technologien verfügen – zumindest eine Kommentarfunktion ist fast immer vorhanden. Mit weitreichenden Folgen: Dort zeigen sich Reaktionen, die tiefere und persönlichere Einblicke in extremistische Subkulturen offenbaren als die Webangebote selbst.
Extremistische Nutzerkommentare suggerieren dem Einzelleser, dass er nicht alleine ist; ein Einstieg in eine weitergehende Radikalisierung und das Knüpfen von Kontakten wird problemlos möglich. Zudem: Anbieter von extremistischen Onlineinformationen können durch das Zulassen oder Sperren von Kommentaren die ursprüngliche Aussagekraft eines Artikels erheblich erweitern.
Schon im ausschließlich analogen Zeitalter dienten Leserbriefspalten von Tageszeitungen als Ventil für Unzufriedenheit oder konnten gar die Inhalte transportieren, die die Redaktion selbst nicht schreiben wollte. Ein erster Versuch, extremistische Webangebote auch unter diesem Blickwinkel zu betrachten, wird hier unternommen.
Das Heft mit der kompletten Ausgabe der Forschung erhalten Sie auf Nachfrage unter folgender E-Mail-Adresse: versand(at)cvjm.de.
Prof. Dr. Stefan Piasecki
Erschienen in: Polizei & Wissenschaft, Heft 1/2013, S. 67-71