Erstaufführung des Dokumentarfilms „Marxlohland“ (Sept. 2019)
Der Dokumentarfilm „Marxlohland“ der Filmemacherinnen Stephanie Hajdamowicz und Kathrin Hartmann beleuchtet die Situation im Duisburger Stadtteil Marxloh, der zunehmend von Verwahrlosung und sozialer Isolation wie auch anhaltender Zuwanderung aus Südosteuropa geprägt ist, der aber gleichwohl Perspektiven bietet und der vom Engagement und Ideenreichtum seiner Bewohnerinnen und Bewohner profitiert. Bischof Franz-Josef Overbeck betonte den christlichen Auftrag der Nächstenliebe, die versuche zu helfen wo Hilfe notwendig sei. Die katholische Kirche, so der Bischof, finde sich stets an der Seite der Schwachen und Hilflosen. Diese Hilfe manifestiere sich im sozialpastoralen Gemeindezentrum Petershof, welches Pater Oliver (OPraem.) vor einigen Jahren ins Leben gerufen hatte und das er seitdem mit Kraft und Engagement, vor allem auch Geduld und Ausdauer, beständig ausbaut.
Prof. Dr. Stefan Piasecki umriss in seinem Einführungsvortrag grundlegende Herausforderungen des Stadtteils, machte aber auch aufmerksam auf Perspektiven und die Notwendigkeiten politischer Steuerung unter Einschluss von Herkunftsländern. Diesen käme es häufig alles andere als ungelegen, dass ihre Armutsbevölkerung das Land verlasse. Die mangelnde Kooperationsbereitschaft der ausländischen Behörden zeige sich beispielsweise schon in der großen Schwierigkeit, für sich in Duisburg aufhaltende Betroffene Krankenversicherungsdaten zu erhalten. In dem Maße, wie der soziale Druck durch Auswanderung in den Herkunftsländern sinke, müsse politischer Druck zunehmen, die im Rahmen von EU-Vereinbarungen beschlossenen sozialen und zivilgesellschaftlichen Reformen auch umzusetzen, zu denen man sich verpflichtet habe und für die man im Rahmen von Kohäsionsprogrammen auch EU-Gelder erhalte.
Für Neugierde und Aufsehen sorgten Delegationen der päpstlichen Ehrengarde, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands und sogar Tirol angereist waren.