FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner im Gespräch mit Studierenden der CVJM-Hochschule

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Hochschule

Für die Vorlesung über „Methoden der Sozialarbeit“ im
Studiengang „Soziale Arbeit / Religions- und Gemeindepädagogik“ am 26. Mai 2015 hatten Prof. Dr. Stefan Piasecki und sein Student Felix Johne sich etwas Besonderes ausgedacht. Während inhaltlich Bedingucvjm_lindner-ngen einer friedlichen und funktionierenden Zivilgesellschaft behandelt wurden, war man sich im Plenum einig, dass neben engagierten Bürgerinnen und Bürgern auch gesellschaftliche und politische Eliten zu berücksichtigen seien, die sich ihrer Verantwortung nicht entzögen. An einer solchen Stelle wäre es natürlich hilfreich, wenn man auch mit Vertretern dieser Eliten sprechen könnte – und tatsächlich konnte dieser Gedanke in die Realität umgesetzt werden: Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, schaltete sich per Skype hinzu.

Unter großer Aufmerksamkeit und Beteiligung der Studierenden wurden Aspekte der Chancengleichheit und die Bedeutung von Bildung diskutiert. Kritischen Fragen wich Lindner nicht aus. So bestätigte er aus seiner Sicht, dass Eliten in Medien und Politik, zu denen er sich selber zählte, sich stets der Gefahr bewusst sein müssten, dass sie sich vom dem entfernten, was die Menschen bewegten. Dadurch fühlten viele Menschen sich abgewiesen; aus diesem Grund könne er als Politiker auch nicht mit der seit Jahren abnehmenden Wahlbeteiligung zufrieden sein.

Die Bedeutung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern erkennt er nicht nur darin, Menschen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu verhelfen, sondern ganz besonders auch in einer motivierenden und zugewandten Perspektive. Lindner warnte davor, sich als Sozialarbeiter zusammen mit Klienten in einer „Opfer-Mentalität“ einzurichten und so vielleicht zu übersehen, welche Chancen letztlich jeder stets auch hat. „Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin in der FDP“, ergänzte er und sorgte damit für Heiterkeit unter den Studierenden.

Gesprächsbedarf gab es von Seiten der Studierenden auch zu Fragen der Online-Überwachung oder des Freihandelsabkommens TTIP. Lindner nahm die geäußerten Argumente und Befürchtungen ernst und erläuterte die grundlegenden Vor- und Nachteile ausführlich. Zu Piaseckis Frage nach Volksabstimmungen und Bürgerentscheiden war es angesichts der komplexen Thematik schwierig, eine gemeinsame Basis zu finden. Grundsätzlich seien aber auch in einer repräsentativen Demokratie Mitsprache- und Beteiligungsmodelle von Menschen aus der Gesellschaft weiterzuentwickeln.

„Mut zu machen“, wie er es Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern empfiehlt, bildete die Grundlage von Lindners Ausführungen zu dem für den jüngsten FDP-Bundesparteitag geprägten Begriffskontrast „German Mut “ zu „German Angst“, bevor der FDP-Vorsitzende schließlich noch einen Ausritt in die Bundespolitik unternahm und die Studierenden an seiner Sicht des Verhältnisses von Angela Merkel zu Sigmar Gabriel teilhaben ließ und betonte, dass Angela Merkel zwar in Europa und der Welt gute Arbeit leiste, aber dringend daheim in Deutschland mehr Ordnung und Struktur zeigen müsse.

Mit diesen aktuellen Bezügen erhielten die Studierenden der CVJM-Hochschule sogar einen Exklusivausblick auf das, was Christian Lindner erst einige Stunden später bei Sandra Maischberger im Fernsehen sagen sollte.

Christian Lindner ist zu danken für ein spannendes und persönliches Gespräch, seiner Büroleiterin Elke Matt für die Terminkoordination, dem Kurs S-B2.2 für die aktive und aufmerksame Beteiligung und namentlich Kurssprecherin Dorothea Krause für die Organisation und Kommunikation wie auch Nils Rohark-Schünemann für die Bilder.

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