Aktuelle Informationen

Vortrag „Tod im Computer- und Videospiel“ in Koblenz (3. Dez. 2024)

Computer- und Videospiele: Kernbestandteile von ihnen scheinen Todesereignisse zu sein. Warum eigentlich? Simulieren Videospiele das Sterben und Töten, zelebrieren sie es, stellen es dar in Gleichgültigkeit? Oder erzielen sie Mitleid und sogar Trauer und könnten sie als Mittel der moralischen Reflexion und Trauerbewältigung dienen?  Die zentrale Frage ist: Haben Tod und Sterben einen Stellenwert im Spiel, welcher Sinn wird vermittelt? Welche ethischen Begründungsnarrative bieten sich an? Welche medienethischen Schlussfolgerungen können gezogen werden? In einem Vortrag mit anschließender Diskussion im Rahmen des jährlichen Bildungsempfangs des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz stellte ich Überlegungen zum Bildschirmtod an – einem Themenfeld, welches in der Literatur überraschend wenig diskutiert wird. Gibt es Spiele, die beides verbinden – gewichtige Tragik und aktionsreiche Unterhaltung? Diesen Fragen ging ich nach, indem ich zunächst Formen des Sterbens und Tötens ab den Anfängen des Videospiels präsentierte und hierbei Originalmaterialien verwendete, die dem Vortrag eine plastische Grundierung verliehen.

80. Jahrestag der Hinrichtung des NS-Widerständlers Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg (10. Nov. 2024)

Am 10. November jährte sich die Hinrichtung des ehemaligen Diplomaten und Botschafters des Deutschen Reiches in Moskau, Graf Friedrich-Werner von der Schulenburg. Nach dem gescheiterten Attentat Graf Stauffenbergs auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 geriet auch Graf Schulenburg verstärkt in das Visier der Gestapo. Der seit den späten 1930er Jahren auf Ausgleich mit der Sowjetunion bestehende Diplomat wurde beschuldigt, sich für direkte Friedensverhandlungen stark zu machen und als Außenminister der Putschregierung vorgesehen gewesen zu sein. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn nach der Verhaftung zum Tode. Bereits im Mai 1944 verstarb die Lebensgefährtin des Grafen, Alwine Duberg, unter bis heute ungeklärten Umständen in einem an das Euthanasieprogramm angeschlossenen Spital. Es muss vermutet werden, dass auch sie ermordet wurde. Aus diesem Anlass gedachte die Gemeinde Falkenberg in Bayern, Standort der gleichnamigen Burg Falkenberg, die der Graf ab 1936 als für sich vorgesehenen Alterssitz renovieren ließ, seines Vermächtnisses. Hier mehr.

Buch: „Verrat und Treue“ – Gedenkschrift zum 80. Todestag von Graf Schulenburg (10. Nov. 2024)

Graf Friedrich-Werner von der Schulenburg (1875-1944) ist heute als jener letzte Botschafter des Deutschen Reiches in Moskau bekannt, der bis zuletzt unter hohem persönlichem Einsatz und Risiko versuchte, den Krieg gegen die Sowjetunion zu verhindern. Er wurde im Zuge des Hitler-Attentates vom 20. Juli 1944 als Mitverschwörer angeklagt und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 10. November jährt sich seine für einen Adeligen unehrenhafte Hinrichtung durch Erhängen zum achtzigsten Mal. Hier mehr.


Vortrag: „Virtuality – From Thinking to Making“ (5. Nov. 2024)

The lecture at the Faculty of Letters and Humanities of the Ferdowsi University in Mashhad / Iran, on the topic of virtuality offers an insight into the theoretical foundations and practical applications of virtual worlds. First, the theoretical concepts that define the boundaries between reality and virtuality and explain how these influence human perception are explained. Then, specific fields of application are presented – for example in medicine, education, industry and entertainment. The audience thus not only gains a deeper understanding of the technical possibilities, but also of the social impact of the increasing merging of real and virtual spaces. Hier mehr.


„Gamified success – Gamification as a tool to increase motivation and to manage social processes. How to make aware, motivate, support and reward to overcome refusal of change.“ (11. Okt. 2024)


Was versteht man unter dem Buzzword „Gamification“ und wie kann es eingesetzt werden, um komplizierte Neuerungen in Betriebsabläufen so umzusetzen, dass die Belegschaft sich verstanden und mitgenommen fühlt? Veränderungsresilienz ist ein Innovations- und Produktivitätskiller. Nicht selten werden bspw. in Verwaltungskontexten neue Bearbeitungsverfahren parallel zu alten Prozessen eingeführt, die aus „Sicherheitsgründen“ beibehalten werden müssen. Das führt zu Mehrarbeit und Frust, dem sich Menschen nicht selten durch „Dienst nach Vorschrift“ entziehen. Gamification macht die Belegschaft nicht zum Subjekt der Veränderung, sondern selbst zum Agenten der Veränderung. Darum ging es bei meinem Vortrag auf dem „Gaming & Esports summit. Economics & Business Conference“ an der ESCP Business School Berlin, organisiert von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt / Oder.

Neuer Roman: ›Vergiftete Sonne‹ – Von Waffenschmuggel und Giftgas (20. Sep. 2024)

Ein DDR/BRD-Giftgasthriller, spielend zur Zeit des Golfkriegs 1980-1988. Nach wahren Ereignissen. Das Frankfurter Bankhaus Praetorius feiert 1987 mit den Investments von Dr. Reza Sistani Rekordgewinne. Nur die Hamburger Journalistin Shila Abó Malungu fragt beharrlich nach der Herkunft märchenhafter Renditen. Sistanis wichtigster Mitarbeiter Svetozar Kron versteckt die im Westen verbliebene FDJ-Funktionärin Ada in der Hausbesetzerszene. Vor den Besuchen von US-Präsident Reagan und DDR-Staats- und Parteichef Honecker in der BRD sind die Sicherheitsdienste hochnervös. Als wichtige Großanleger Sistani unter Druck setzen, entgleitet ihm zunehmend die Kontrolle. Er macht Fehler und wird erpressbar. So gerät er zwischen die Fronten von Waffenschmugglern, Finanzjongleuren und Geheimdiensten aus Ost und West. Er wird gezwungen, einen Koffer mit Dokumenten in das Grenzgebiet zwischen Iran und Irak zu bringen, wo seit Jahren ein mörderischer Krieg herrscht. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, als die Kleinstadt Sardascht mit Giftgas bombardiert wird…
Die Handlung dieses realistisch erzählten Politthrillers aus dem Schattenreich des internationalen Waffenhandels führt von den sterilen Etagen Frankfurter Bankhäuser und mondänen Golfclubs bis in nordiranische Kurdendörfer. Sie spiegelt die Hybris der Finanzwirtschaft und die Skrupellosigkeit von Geheimdiensten wider und fängt den Zeitgeist und die Popkultur der späten 80er Jahre präzise ein.

Verleihung der Promotionsurkunde an der Uni Leipzig (17. Sep. 2024)

Mit der Verleihung der Promotionsurkunde durch die Dekanin Prof. Dr. Astrid Lorenz endete mein zweites Promotionsverfahren. Inhaltlich habe ich mich mit der Frage beschäftigt, inwieweit Computer- und Videospiele die Gegenwartskultur beeinflussen können. In gut einem Dutzend Kapitel bin ich dieser Frage auf den Grund gegangen. Der Abend in der Bibliothek der Uni Leipzig, gleich nebenan des Bundesverwaltungsgerichtes, war schön gestaltet. Gewinnbringend waren insbesondere die Gespräche mit anderen Promovenden, von denen der Älteste 80 Jahre alt war und ebenfalls seinen zweiten Doktor gemacht hatte. Glückwünsche von mir. Ich finde das sehr inspirierend. Und auch er hat noch weitere Ziele…

Vortrag in Teheran: Nudging und Gamification (1. Sep. 2024)

Auf Einladung der Fakultät für Existenzgründungen (Faculty of Entrepeneurship) der Universität Teheran hielt ich am 1. September einen zweistündigen Vortrag über Nudging und Gamification. Beides sind nützliche Methoden zur Steuerung und Hebung von Mitarbeitermotivation sowie der Generierung von Incentives. Sie sind nützlich, um bspw. Belegschaften neue Arbeitsverfahren zu vermitteln und frühzeitig mögliche Widerstände zu überwinden. Diese bestehen vielleicht aufgrund von Unkenntnis oder Veränderungsresistenz. Nudging und Gamification können neue Freude an der Arbeit vermitteln und soziale Vernetzung befördern. Auch im Gesundheitswesen, und hier in der Prävention, sind die Methoden einsetzbar, wie ich anhand etlicher Studienergebnisse vermitteln konnte. Der Vortrag wurde im Netzwerk der Universität übertragen. Hier mehr.

Studierendengespräch in Teheran (21. Juli 2024)

Am 21. Juli nahm ich an einem etwa zweistündigen Gespräch mit Studierenden der Fakultät für Fremdsprachen an der Universität Teheran teil. Organisiert hat das Treffen mein geschätzter Kollege Dr. Dostizadeh. Es handelte sich um iranische und afghanische Studierende, die Deutsch lernen und sich mit mir über die deutsche Sprache, Kultur und vor allem die gegenwärtige politische und soziale Situation in Deutschland und Europa unterhielten. Deutlich wurde einerseits der große Lern- und Leistungswille der Studierenden und andererseits die mannigfachen Hürden, die gerade qualifizierten Arbeitswilligen aus dem Iran in den Weg gelegt werden. Das Visaverfahren für Iraner ist, wie ich selbst vielfach erleben konnte, extrem restriktiv und widerspricht vollständig dem angeblichen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften. Diese sind im Iran in großer Zahl vorhanden, werden aber vielfältig benachteiligt, von den Bewerbungsverfahren über die Anerkennung von Zeugnissen bis hin zu Einreisevisa. Schade für Deutschland. Hocherfreut war ich auch über das Treffen mit meiner ausgesprochen kenntnisreichen und talentierten Promovendin Sonja Anwar, die in den nächsten Monaten ihre Arbeit verteidigen wird.

Promoviert an der Uni Leipzig (Jun. 2024)

Erfreut erhielt ich am 11.6. meine Promotionsurkunde von der Uni Leipzig. Ich habe dort an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie in Medien- und Kommunikationswissenschaften promoviert und eine Arbeit über Bildschirmspiele und ihr kulturelles Potenzial vorgelegt. Inwiefern verändern also Computer- und Videospiele eigentlich die Gegenwartskultur? Zur Beantwortung dieser Frage habe ich die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven, auch kulturell / interkulturell, betrachtet. Das Ergebnis wird im Herbst in Buchform vorliegen und hoffentlich den Game Studies und benachbarten Disziplinen das eine oder andere innovative Stichwort beisteuern.
Meinen Betreuern Sonja Ganguin (Uni Leipzig) und Martin Geisler (Ernst Abbe Hochschule Jena) gilt mein Dank für den stets fruchtbaren Austausch.
Ich danke aber auch dem immer wieder beeindruckenden Rudolf T. Inderst, der mich eigentlich erst auf die Idee zu einer erneuten Promotion gebracht hat. Ein sehr inspirierender Mensch.
Motivierend waren zudem meine Studentinnen und Studenten, denen es imponierte, dass ich nicht nur schlaue Ratschläge gebe, sondern mich selbst solchen Herausforderungen aussetze. Sie meinten, ich solle das unbedingt machen.

Vortrag: „Digitale Artefakte aus dem Steinbruch des Herrn?“ (März 2024)

Sind religiöse und weltanschauliche Motive und Inhalte in Games mehr als schmückendes Beiwerk? Mit dieser Frage beschäftigte ich mich auf der Tagung „Kirchengeschichte und Game Studies“ an der Uni Mainz vom 4.-6.3.2024. Ich verfolgte die Fragestellung, ob Religion und Sakralgebäude bspw. bloß exotische Zusätze von Spielen sind oder sie einen konkreteren Zweck verfolgen, bieten sie vielleicht einen tieferen Sinn? Technisch gesehen sind Orte und Räume oder Objekte, die Spielfiguren und Avataren besondere Kräfte verleihen, nur Kennziffern in Wertetabellen. Mit diesen lässt sich ihr Wert für Spiel und Spielende bestimmen. Mein Vortrag ging diesen Fragen anhand von Beispielen nach und stellte nicht nur die Frage, was Religion für Spiele bedeutet, sondern auch, was das Medium für die religiöse Praxis und für religiöse Unterweisung bedeuten kann.

Besuch am Standort Lampoldshausen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR, 23.3.2024)

Am 112. Geburtstag des Raketenpioniers Wernher von Braun besuchte ich wieder einmal das DLR nördlich von Stuttgart. Der Anlass war die Vorstellung der OTRAG 1-3-B. Das Raketenprogramm der OTRAG war eine private Initiative in den 1970er und 1980er Jahren, zunächst in Zaire, dann in Libyen, das international für erhebliche Aufregung gesorgt hat. Das Programm und das Interesse, das es bei der Stasi der DDR erweckt hat, ist Thema meines Romans „Die Sterne der Welt“. Hier geht es zu weiteren Infos (LINK).

„Karawanen in der Luft“: Sonderausstellung im Junkers-Museum in Dessau eröffnet (Feb. 2024)

(2.2.2024) Eröffnung der von mir kuratierten und auf den Recherchen zu meinem historischen Fliegerroman „Himmelsleiter“ beruhenden Sonderausstellung „Karawanen in der Luft“ über den Junkers-Luftverkehr Persien, die erste iranische zivile Fluggesellschaft. Diese wurde, nach Start eines Testbetriebs ab 1924, von 1927-1932 von der deutschen Firma Junkers in Dessau betrieben. Junkers hatte in den 1920er Jahren einen Anteil am Weltluftverkehr von 40%, vergleichbar mit Boeing heute. In den fünf Jahren des Betriebes wurden regelmäßige Strecken von Teheran nach Baku, Bagdad, Buschehr und Maschad geflogen. 8 Flugzeuge vom Typ F 13 und W 33 flogen in dieser Zeit 2.5 Mio. km und beförderten 20.000 Passagiere sowie 800.000 kg Fracht. Sondertransportflüge wurden durchgeführt für: Sanitätstransporte, Medikamententransporte, Postwesen, Leichentransporte, zur Luftbildanfertigung für den Eisenbahnbau u.v.m. Hier geht es zum kompletten Artikel.

Interview mit dem Podcast „Servant Politics“ (Jan. 2024)

Claudia Lutschewitz vom Podcast „Servant Politics“ hat mich interviewed über die Politik der Zukunft. Themen waren u.a. Verantwortung, gesellschaftliche Solidarität, das Wesen von Politik und wie (neues) Vertrauen zwischen Regierenden und Regierten hergestellt werden kann. Die Podcast-Betreiberinnen Kerstin Bertsch und Claudia Lutschewitz sind der Meinung,  dass es ein Umdenken in „der“ Politik – also eine Art Meta-Politik – brauche. Dass Menschen und Parteien (im Sinne von Diskursbeteiligten, nicht notwendig politischen Parteien) notwendig seien, die miteinander kollaborierten und gemeinsam echte und nachhaltige Lösungen schafften. Sie möchten sich daher mit Menschen unterhalten, die mit ihren Gedanken, Meinungen und Ideen Impulse geben möchten, wie eine neue Politik – auch eine Meta-Politik – aussehen könnte. Nur gemeinsam, so die Betreiberinnen, ließe sich politische Zukunft reflektieren und gestalten. Bisherige Podcast-Teilnehmer waren u.a. Roland Koch (MP a.d. Hessen), Brigitte Zypries (Justizministerin a.D.), Michael von Prollius (Historiker) oder Gerald Hüther (Neurologe) Wer reinhören möchte, findet das Interview hinter diesem LINK.

Besuch bei der OPCW in Den Haag und Gespräch mit Chemiewaffenopfern (29.11.2023)

Am 29. November war ich Gast einer Konferenz gegen Chemiewaffen im World Forum Den Haag. Im Hintergrund gleich nebenan eine Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs. Es war ein sehr beeindruckender Tag, der lange nachwirken wird. Ich traf Überlebende der Angriffe auf Sardascht und Helabja und konnte sie bezüglich ihrer Erlebnisse, der Erinnerungen und ihrer Gefühle interviewen. Fast jeder in dem damals 16.000 Einwohner zählenden Städtchen Sardascht hat Angehörige verloren, manche ihre komplette Familie. Betroffene des ersten Einsatzes von chemischen Massenvernichtungswaffen seit dem ersten Weltkrieg – 1987 und 1988. Besonders war, dass Teilnehmer aus beiden Opferstädten im Iran und Irak dabei waren. Mehr Bilder hier und hier und ein Video hier und auf LinkedIn.

Interview: Fakes und Fälschungen als Medienphänomen (Nov. 2023)

Das Medienmagazin PRO hat ein Interview mit mir veröffentlicht. Inhaltlich ging es um die Frage, warum Journalisten fälschen und inwieweit Medienfakes möglicherweise die Gesellschaft destabilisieren können. Ich bin mit dem ehemaligen stern tv-Mitarbeiter Thomas Pritzl dem Fall des Journalisten Michael Born nachgegangen, der mit krimineller Energie ganze TV-Berichte gefälscht und die stern tv-Redaktion in riesige Probleme gebracht hatte. Die Affäre hatte das Potenzial, zum Karrierekiller des jungen Günter Jauch zu werden. Ich konnte für das Buch die Gerichtsakte auswerten, die bis dahin nicht freigegeben worden war. HIER findet sich ein Gespräch zwischen Thomas Pritzl und mir und man kann das BUCH BESTELLEN.

Der PRO-Journalist Jonathan Reichert begann mit der Frage: Michael Born hat als freier Journalist für „stern TV“ und andere TV-Magazine Anfang der 90er Jahre dutzende Beiträge gezielt gefälscht, Tonspuren manipuliert, Szenen mit Darstellern nachgestellt oder sich vermeintliche Skandale komplett ausgedacht. Wie sind Sie jetzt, rund 30 Jahre später, dazu gekommen, ein Buch darüber herauszugeben? HIER geht es zum Interview.

Vortrag auf der Burg Falkenberg (10.11.2023): „Die Perser brechen Verträge, wenn es ihnen passst.“ Die hohe Kunst der Diplomatie des Grafen Schulenburg in unsicheren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg.

In meinem Vortrag ging es um das Leben von Deutschen in Persien, das Mitte der 1920er als beliebtes Auswanderungsland galt. Leider erfüllten sich die meisten Hoffnungen deutscher Auswanderer nicht und sie wurden zu Problemfällen für die Gesandtschaft. Schulenburg persönlich half in vielen Fällen. Übrigens: der Titel ist gewollt polemisch. Zwar hielten die Perser Verträge nur dann, wenn sie wollten und es nützlich erschien. Aber das taten die Grossmächte in Persien auch. Deutschland war eine rühmliche Ausnahme und deshalb so beliebt in Persien. Die Burg Falkenberg in der Oberpfalz war die Burg des Grafen von der Schulenburg, dt Gesandter in Georgien, danach Persien, Rumänien und zuletzt Botschafter in der Sowjetunion, wo er die Kriegserklärung 1941 übergeben musste – obwohl er erklärter Gegner von Krieg und Nationalsozialismus war. Deshalb wurde er 1944 auch als Widerstandskämpfer hingerichtet.
Zu Beginn wurde ich begrüsst vom ehemaligen Bürgermeister Bauer und verabschiedet wurde ich vom neuen Bürgermeister Matthias Grundler. Mehr Bilder hier und hier und auf LinkedIn.

Virtual Reality und Religion: Neuer Aufsatz im Jahrbuch für Kinder- und Jugendtheologie (Nov. 2023)

Im neuen Jahrbuch mit dem Titel »… dann nutzen wir sie auch: Digitalisierung first – Bedenken second«!? findet sich mein Aufsatz mit dem Titel „Einflussvermutungen hinsichtlich ludischer VR-Umgebungen auf religiöse Überzeugungen und jugendtheologische Schlussfolgerungen“. Es geht darum, dass Glaube und religiöses Empfinden nicht von der Umwelt und ihren vielfältigen Einflüssen zu trennen sind, durch diese sogar erzeugt, verstärkt und anderweitig beeinflusst werden. In zunehmendem Maße rücken Computerspiele in die theologische und religionspädagogische Perspektive. Überraschend daran ist vor allem, wie lange es gedauert hat, bis Kirchen und ihre Organisationen sich nicht alleine auf Warnungen beschränkten, sondern das Medium ernsthaft betrachteten und es in den Kontext anderer Formen der Vermittlung von Wissen, aber auch von Unterhaltung, stellten – wie Bücher, Traktate, Flugschriften, Groschenhefte und ähnliches. Herausgegeben wurde das Jahrbuch von Thomas Schlag und Jasmine Suhner, erschienen ist es im Calwer Verlag. Komplette bibl. Info hier.

„Lehre im Kino“ zum Wendeherbst 1989: „Nikolaikirche“ mit Promigast (25.10.2023)

Aus der Reihe „Lehre im Kino“: Im Rahmen des „Tages der Menschenrechte“ an der HSPV NRW zeigte ich am 25.10. im Atrium der Hochschule den Spielfilm „Nikolaikirche“ von Frank Beyer (u.a. „Spur der Steine“, DEFA). Anwesend war einer der Drehbuchautoren des Films, der Produzent, Dramaturg, Filmemacher und Buchautor Prof. Eberhard Görner (Gründer der DDR-TV-Serie „Polizeiruf 110“). Zusammen mit Studierenden konnten die Lebensrealität der DDR und die Umstände des Wendeherbstes 1989 diskutiert werden.
Der Wendezeit-Klassiker NIKOLAIKIRCHE (Regie: Frank Beyer, DE 1995, FSK: ab 6) mit u.a. Barbara Auer, Ulrich Matthes, Annemone Haase-Wolf erzählt die fiktive Geschichte einer Leipziger Familie durch die Wendejahre 1987-1989, zwischen Alltag, Stasi und Kirche und zeichnet die Details dieser Zeit nach. „Bis in die kleinsten Rollen vorzüglich besetzt […].“ (Ralf Schenk)
Zu Beginn erfolgte eine einordnende Podiumsdiskussion mit dem Filmemacher und Zeitzeugen Prof. Eberhard Görner. Im Anschluss an den Film bestand die Möglichkeit zu Fragen mit Bezügen zur deutschen Einheit oder zum Filmemachen allgemein. In 2024 soll diese Reihe fortgesetzt werden. Eberhard Görner war auch ein wichtiger Zeitzeuge für mein Romanprojekt „Die Sterne der Welt“. Weitere Bilder und zusätzliche Informationen finden sich HIER.

Prämierung des besten Dokumentarfilmes der 3. Filmtage Oberschwaben (15.10.2023)

Ich hatte die Ehre, wieder einmal Mitglied der Bewertungsjury in der Kategorie „Dokumentarfilm“ der 3. Filmtage Oberschwaben zu sein. Gesichtet wurden sieben Dokumentarfilme. Ausgewählt und prämiert wurde die Dokumentation „Miss Holocaust Survivor“. Nachfolgend die von mir verlesene Laudatio der Jury:

„Die Dokumentarfilmjury, bestehend aus Sylvia Häselbarth, Michael Scheyer und Stefan Piasecki verleiht den Dokumentarfilmpreis der Filmtage Oberschwaben dem Film Miss Holocaust Survivor von Radek Wegrzyn. Der Film Miss Holocaust Survivor schafft es, mit der gebotenen Sensibilität von einem Schönheitswettbewerb im israelischen Haifa zu erzählen, der für weibliche Holocaust-Überlebende ausgerichtet wird. Die Vergangenheit wird in Form von persönlichen Interviews, charakterlichen Verhaltensweisen im Alltag und kurzen Spielszenen dargestellt. Letztere visualisieren Elemente der Erinnerung, ohne sie eigenständig zu prägen. Der Film enthält sich somit einer Wertung. Er gibt den beiden vornehmlich portraitierten Personen Raum sich zu öffnen und ihre Lebensgeschichte im Kontext der Gegenwart zu erzählen. Der Film transportiert die Zerrissenheit zwischen dem Unfassbaren und unsagbar Traurigen und positiven Erfahrungen, die ein Leben enthalten kann. Er konfrontiert uns alle mit der Frage der Überlebenden Rita am Ende des Films, was eigentlich der Sinn des Lebens sei. Warum leben wir? Warum überleben die einen und nicht die anderen? Warum gibt es Schmerz und Leiden auf der Welt?“ HIER finden sich Bilder der Verleihung und HIER ein Video der Laudatio. Weitere und zusätzliche Informationen finden sich HIER.

Gast in einer SWR-Talkrunde zum Thema „Nudging“ (13.0.2023)

Am 13.10. war ich Gast in einer 45-minütigen Talkrunde des SWR zum Thema „Nudging“ im Klimaschutz- und Umweltbereich. Ich sprach mit Prof. Gigerenzer (Max-Planck, Berlin), Hr. Dr. von Zahn (Umweltamt der Stadt Freiburg) und der Moderatorin Susanne Henn (Umweltredaktion) über die modernen Wohnmodellprojekte „Schumacher Quartier“ in Berlin und Innovationen wie das „Klimaquartier Waldsee“ oder den Freiburger Stadtteil Vauban. Mein Ansatz ist, Verfahren des Nudgings zu erweitern um gamifizierende Elemente, die den Lerneffekt einmal praktizierten Verhaltens vertiefen können, indem sie belohnungsorientiert arbeiten. Die Aufzeichnung fand im SWR-Studio Friedrichshafen statt.

Die Sendung wurde am 17.10. um 17.05 Uhr ausgestrahlt und kann HIER angehört werden. Hier weitere Bilder.

Film trifft Buch: Lesung aus meinem Roman „Die Sterne der Welt“ (11.10.2023).

Lesung aus „Die Sterne der Welt“. Im Anschluss Filmvorführung von Frank Beyers NIKOLAIKIRCHE. 11. Oktober 2023, 19 Uhr, Ort: Murnau-Filmtheater Wiesbaden
Am 7. Oktober 1989 feierte die DDR mit einer Militärparade und internationalen Gästen ihren 40. Jahrestag. Abseits der Paradestrecke, in den Nebenstraßen, demonstrierten hunderttausende Menschen. Volkspolizei und Staatssicherheit versuchten mit der Auflösung der Demonstrationen und Verhaftungen noch abzuwenden, was vier Wochen später eintrat: Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Ein Staat, der sich in Überwachung, Unterdrückung und Gewalt flüchtete anstatt in Reformen, musste vor dem unerschütterlichen Freiheitsdrang der Bevölkerung kapitulieren.
34 Jahre danach wollen wir an die Menschen erinnern, die dies möglich gemacht haben und nicht mehr länger wegsehen wollten. Und die Stasi? Für das Ministerium für Staatssicherheit in Ostberlin und den Auslandsgeheimdienst HV A arbeiteten zehntausende hauptamtliche und sogenannte inoffizielle Mitarbeiter (IM). Viele von ihnen glaubten unverdrossen an ihren Staat und das Friedenswerk des Sozialismus.
Der Wendezeit-Klassiker NIKOLAIKIRCHE (Regie: Frank Beyer, DE 1995, FSK: ab 6) mit u.a. Barbara Auer, Ulrich Matthes, Annemone Haase-Wolf erzählt die fiktive Geschichte einer Leipziger Familie durch die Wendejahre 1987-1989, zwischen Alltag, Stasi und Kirche und zeichnet die Details dieser Zeit nach. „Bis in die kleinsten Rollen vorzüglich besetzt […].“ (Ralf Schenk). Bilder finden sich HIER und ein Mitschnitt der Lesung findet sich HIER.

Interview: Der Neue Tag (Oberpfalz, 21.9.2023)

Mit dem Oberpfälzer Medienhaus führte ich ein Interview über meine Forschungen zur Persönlichkeit des Grafen Friedrich Werner von der Schulenburg. Graf Schulenburg war nicht nur letzter Botschafter des Deutschen Reiches in Moskau und wurde als Widerständler von den Nationalsozialisten Ende 1944 hingerichtet. Er war auch ein Diplomat von Welt, kulturaffin und islamfreundlich. Als deutscher Gesandter in Persien (zuvor Georgien, danach Rumänien und Sowjetunion) sorgte er in einer fast 10-jährigen Amtszeit dafür, dass bis heute Deutsche allgemein, aber insbesondere auch deutsche Bildungsabschlüsse, Firmen und Waren im Iran (damals Persien) hochangesehen sind. Der Graf, dessen private Korrespondenz aus den Jahren 1924-1944 ich auswertete (über zehntausend Aktenseiten!), war Kulturen und Religionen gleichsam aufgeschlossen. Er hörte zu und belehrte nie, sondern löste Konflikte durch Verständnis und Vermittlung. Vorbildlich bis heute für die deutsche Diplomatie und Verwaltung allgemein. Sympathisch auch, dass er seine Lebensgefährtin in Teheran kennenlernte und mit nach Deutschland nahm, wo sie den Umbau seiner Burg organisierte. Hier kann man den Artikel lesen (Bezahlschranke) oder hier als Bild.

Vortrag: Moral und Ethik in virtuellen Welten (Sept. 2023)

Am 20.9. hielt ich in der Komturei St. Thomas Morus in Essen einen Vortrag zu der Frage, inwiefern gängige Konzeptionen von Moral und Ethik in der Virtualität noch gültig sind. Virtuelle Realitäten in Bildschirmspielen sind grundsätzlich nahezu grenzenlos, indem sie Menschen weltweit ansprechen und teilhaben lassen. Auch in therapeutischen oder Bildungsanwendungen lassen sich die Realitäten verändern. Welche Folgen hat dies für kulturelle, ethische oder auch religiöse Positionen? Ich führte in die gängigen Theorien ein und schlug einen Bogen vom 21. zurück bis ins 16. Jh., in dem es ebenfalls bereits Versuche gegeben hat, physische Bedingungen durch geistige und spirituelle Virtualisierungen zu ergänzen, zu verfremden oder sogar aufzuheben. Mit dabei hatte ich Exponate aus etwa 100 Jahren Mediengeschichte, die den Vortrag illustrierten und auch für Laien sehr anschaulich machten.

Romanlesung „Die Sterne der Welt“ (Juni 2023)

Am 29. Juni wurde auf dem Literaturfestival „Ins Offene“ auf der Burg Sonneberg in Wiesbaden mein neuer Roman vorgestellt. Gelesen von dem Schauspieler Ulrich Cyran (Bild links), moderiert von Armin Conrad. Es handelt sich um einen Spionageroman aus der Perspektive der Staatssicherheit der DDR. Wichtig war es mir zu recherchieren, wie Stasi-Mitarbeiter gedacht und gearbeitet haben. Hierzu war ich erneut an Originalschauplätzen und in Archiven unterwegs. Das Ergebnis ist ein spannender Thriller, der an weltweiten Schauplätzen spielt und diesmal in das Jahr 1978 entführt. Natürlich finden auch Musik, Filme und Arcade-Spiele der damaligen Zeit Erwähnung. So kann rundum authentisch in eine Epoche eingetaucht werden. Inhaltlich geht es um Ereignisse im Jahr 1978, der Hochphase des Kalten Krieges. Im Schatten drohender nuklearer Vernichtung wird auf beiden Seiten des durch Deutschland verlaufenden Todesstreifens fieberhaft am Erhalt des Friedens gearbeitet. Linn Darburg, Offizierin der DDR-Stasi, soll die Aktivitäten der westdeutschen Firma OTRAG ausspähen, die in Zentralafrika Raketen entwickelt und testet. Durch die Turbulenzen der iranischen Revolution gerät ihre Mission jedoch gefährlich aus den Fugen. Ausgerechnet ihr ehemaliger Geliebter Reza Naderi soll für den Diebstahl von Geldern iranischer Kommunisten verantwortlich sein. Als er verschwindet und unerwartet auf dem Testgelände in Zaire auftaucht, erkennt sie, wie dicht seine Netze der Lügen gesponnen sind. In Afrika schlittert sie in ein intrigantes Spiel der Geheimdienste und erlebt, dass auch mit dem Ende der Kolonialzeit Unterdrückung und Rassismus nicht aufhörten.
Bald geht es um nicht weniger als den Frieden, ihre Karriere und sogar das eigene Leben. Weitere Informationen: LINK

Interview zum Thema „Nudging“ im Deutschlandfunk am 29.5.2023

Das Thema „Nudging“ bleibt von bedeutender Aktualität. Hierbei werden Menschen durch Entscheidungsarchitekturen mit verschiedenen Optionen vertraut gemacht, aus denen sie wählen können. Dahinter steckt das Phänomen, dass häufig trotz besseren Wissens die leicht verfügbare, aber nicht beste Auswahl getroffen wird. Man weiß, dass Süssigkeiten ungesund sind, greift im Zweifel aber wieder dazu, weil der Schokoriegel leichter verfügbar scheint, als sich schnell einen oder zwei Äpfel zu schneiden – oder eine Karotte zu schälen. Man ist grundsätzlich ja für Umweltschutz oder Organspende, aber wo soll man anfangen? Daher belässt man es oft bei guten Vorsätzen. Entscheidungsarchitekturen führen Menschen unkompliziert durch schwierige Auswahlprozesse. Insbesondere in multilingualen Kontexten multikultureller Gesellschaften helfen zudem Symbole und Verfahren, die ohne viele Worte auskommen. Aber Nudges haben auch eine bürgerrechtliche Dimension, denn sie laden zur Manipulation ein. Mehr dazu in meinem Interview mit Birgid Becker im Deutschlandfunk.

Fake-News, Fälschungen und Fiktionen: Die Affäre Born und der erste gesamtdeutsche TV-Skandal (Mai 2023)

Köln, Dezember 1995: Der junge Moderator Günther Jauch gerät in Erklärungsnot. ›stern TV‹ hat Berichte ausgestrahlt, die sich nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz als Fälschungen herausstellen. Inszenierte Beiträge, mit Statisten nachgestellte Aufreger, als Wahrheiten verkauft. Der Täter: Michael Born. Lebemann, TV-Journalist, Interviewer, Kriegsberichterstatter, seit langem im Geschäft. Er nutzt Vertrauen aus, profitiert von Sorglosigkeit, Zeitdruck und Schlamperei, findet Lücken in redaktionellen Kontrollsystemen und wird begünstigt vom ewigen Kampf der Sender um Skandale und Schlagzeilen.
Die Häme gegenüber dem erfolgreichen Privatsender RTL kennt zunächst kaum Grenzen. Als jedoch bekannt wird, dass Born auch das ZDF beliefert hatte, bricht der stetig schwelende Kampf zwischen den öffentlich-rechtlichen und privaten Anstalten um Glaubwürdigkeit und Authentizität offen aus.
Dies ist die Geschichte von Michael Born. Eines Selfmade-Journalisten, der zum Betrüger wurde. Sie ermöglicht authentische Einblicke in die Strukturen der Produktion und Auswahl von TV-Nachrichten.
Im Zentrum steht der Zeitzeugenbericht von Thomas Pritzl, damals als freier Presseredakteur in der Redaktion von ›stern TV‹ beschäftigt. Minutiös zeichnet er die Fälschungen von Born nach.
Auch nach dessen Haftentlassung blieb er Borns Gesprächspartner. LINK zur Buchbeschreibung und Interview.

Social Media & Nudging: Zwei Workshops für das Thüringer Innenministerium durchgeführt (Mai 2023)

Dienstliche Social-Media-Nutzung“ und „Nudging“ – zu diesen beiden Themen führte ich am 2. und 3. Mai in Gotha (Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Thüringen) Workshops für das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales durch. Auch wenn beide Themen auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben, so besitzen sie dennoch erhebliches Potenzial, einerseits konstruktiv und andererseits destruktiv in die Gesellschaft zu wirken. Immer wieder machen bspw. WhatsApp-Chatverläufe Schlagzeilen, die enthüllen, dass auch Vertreter der staatlichen Ordnung Beschimpfungen, Beleidigungen oder sogar offen rassistische Inhalte teilen. Selbst wenn dies ausgesprochen selten geschieht, ist doch jeder Einzelfall ernst zu nehmen. Wie also wirkt sozial-mediale Kommunikation? Warum verlieren auch besonnene Menschen leichter die Kontrolle über sich, wenn sie sich vermeintlich unbeobachtet fühlen? Was sind die Unterschiede zu direkter interpersonaler Kommunikation? Wie soll oder muss man als Mitglied einer Chatgruppe auf entsprechende Inhalte reagieren? Welche Möglichkeiten haben Vorgesetzte, Kollegen oder auch Außenstehende, die einen Konflikt lösen helfen wollen?
Am zweiten Tag ging es um „Nudging“. Dahinter verbergen sich Maßnahmen der sozialen Verhaltensmanipulation. Hierbei sind Entscheidungsarchitekturen so einzurichten, dass Menschen leichter aus verschiedenen Optionen auswählen können. Es stehen also nicht Zwang und Kontrolle im Vordergrund, sondern Wege und Möglichkeiten, ohne Verbote oder Maßregelungen Verhaltensweisen zu fördern, die Betroffenen und ihrer sozialen Umgebung zugute kommen. Beispiele hierfür wären die Verbesserung der Bereitschaft Abgaben zu bezahlen, Müll zu vermeiden, Ressourcen zu schonen oder auch gesundheitsschädigendes Verhalten zu verändern. Insbesondere in multiethnischen und multilingualen Kontexten lassen sich so tragfähige Lösungen erreichen, die alleine durch vielsprachige Flugblätter oder Plakate nicht erzielbar wären. Siehe auch hier: LINK.

Vortrag: Games als Kulturagenten (März 2023)

Auf der Jahrestagung „Bis der Endboss kommt … Pop-Theologische und religionspädagogische Sprünge in Videospielen“ des „pop.religion e.V.“, der „Theologischen Gesellschaft für POP-, Kultur- und Religionserforschung“ hatte ich das große Vergnügen, einen Vortrag zu halten. Die Tagung in Wuppertal wurde organisiert von Prof. Dr. Frank Thomas Brinkmann, Prof. Dr. Gottfried Fermor, Dr. Stephanie Lerke und Simon Luthe. Mein Thema: „Games und Kultur – Bildschirmspiele im Kontext (pop-) kultureller Entwicklung. Ausgewählte Wechselwirkungen und Adaptionen.“ Ich spannte einen Bogen der interaktiven Bildschirmspiele weit über deren allgemein rezipierten Anfänge in den frühen 1970ern (Bushnell, Baer) oder Higginbothams oszilloskopische Versuche der späten 50er hinaus und wagte die Feststellung, dass die Grundprinzipien vieler interaktiver Spiele in den 1930er Jahren entwickelt wurden und auf den Markt kamen, wenn auch noch nicht digital. Charakterverändernde und individuelle Handlungen evozierende Virtualitätserlebnisse, 1935 von Stanley Weinbaum erstmals als solche beschrieben, wurden Jahrhunderte zuvor berichtet, wie ich anhand eines Beispiels aus dem Jahr 1521 erläuterte. Die technischen Realisierungen ab den 1960er Jahren (etwa von Morton Heilig) fußten daher auf älteren Erfahrungsberichten und folgten tastenden Konkretisierungen zwei Jahrzehnte zuvor. Weiterhin stellte ich Games in den Kontext der Veränderung der Arbeitswelten. Sie sind Produkt einer sich zunehmend entwickelnden Freizeitindustrie, die von den Arbeitsschutzgesetzen der 1880er Jahre und den technischen Entwicklungen der 1920er Jahre profitierten. Erst mit zunehmender Freizeit und abnehmender Arbeitsbelastung hatten Menschen ausreichend Raum und freie Zeit, um sich für Unterhaltsames ohne konkreten existentiellen Anwendungszweck zu öffnen. Zur Illustration historischer Entwicklungsschritte zeigte ich einige historische Beispiele. Neben meinem eigenen Vortrag freute ich mich über inhaltliche Begegnungen unter anderem mit Dr. Stefanie Lerke, Prof. Dr. Hans-Martin Gutmann, Dr. Michael Waltemathe, Lukas Boch und Jens Palkovich-Kühl. LinkedIn (mehr Bilder)

„Himmelsleiter“ und „Kleine Frau im Mond“ jetzt illustriert (März 2023)

Meine beiden historischen Romane „Himmelsleiter“ und „Kleine Frau im Mond“ liegen nunmehr illustriert vor. Verwendet wurden historische Aufnahmen aus den für die Recherche herangezogenen Akten, historischen Texten und Originalmaterialien. Die allermeisten Aufnahmen wurden seit über 80 Jahren nicht mehr oder sogar noch nie veröffentlicht und geben seltene Einblicke in die internationale Luftfahrt in den 1920er Jahren („Himmelsleiter“) oder die Science-Fiction- & Filmproduktion der 1930er und 40er Jahre des Multitalenten Anton Kutter, der nicht nur das heute noch verwendete „Schiefspiegler“-Teleskop entwickelte, sondern auch als Dokumentarfilmer und Kinobetreiber tätig war und der aufgrund seiner Einstellung gegen das NS-Regime nach einer Anweisung des Propagandaministers Goebbels keine Spielfilme drehen durfte, sondern auf „Kulturfilme“ (Kurzdokumentationen) auszuweichen hatte.
Dafür wurde er aber ein früher – oder vielleicht der erste deutsche – Protagonist des heute beliebten Genres der Doku-Fiction (abzugrenzen vom Doku-Drama). Er kombinierte also naturwissenschaftliche Fakten mit Erzählgeschichten und entsprechenden Spielszenen, die er mit ungeheurer Innovation und immensem Aufwand umzusetzen wusste. Diese Bilder stammen zum großen Teil aus dem Privatarchiv der Familie Kutter, während viele Bilder in „Himmelsleiter“ aus dem Junkers-Aktenbestand des Historischen Museums in München herrühren.
Der Umfang der Bücher wurde erweitert, der Preis bleibt gleich. LinkedIn (mehr Bilder)

Im Schulbuch: Nudging (Feb. 2023)

Das war eine Überraschung. Meine Publikationen zu Nudging und Gamification werden häufig rezipiert und zitiert, aber dieses nun … ab sofort tauche ich auch im Schulbuch auf. Ich hatte zwar erfahren, dass ein anderer Verlag plant, mich in seinem Schulbuch zu erwähnen, aber mit dieser Information überraschte mich ein ehemaliger Student, der mittlerweile Lehrer ist und plötzlich bei der Unterrichtsvorbereitung seinen ehemaligen Prof. in dem aktuellen Religions-Buch für die Sek. II von Westermann entdeckte. Daher: Liebe Schülerinnen und Schüler der Zukunft – ich habe es gut gemeint, echt jetzt. Und wenn Ihr bei den Aufgaben Hilfe braucht, dann wisst Ihr nun, wen Ihr fragen könnt. Aber bitte nicht alle auf einmal 8-)) LinkedIn (mehr Bilder)

Vortrag und Workshop auf Fachtagung zum Thema Gewalt beim SFBB in Berlin (Jan. 2023)

Am 17.1.2023 habe ich an einer Fachtagung des SFBB und der AKJS in Berlin teilgenommen und dort einen Vortrag und einen Workshop zum Thema Gewalt und Spiele gehalten. Nach meinem Einführungsvortrag zu „Gewaltphänomenen und Erscheinungsformen“ sowie der anschließenden Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Thema konnte ich in einem langen Workshop mit dem Titel „Gewalt in Serien und Virtuellen Spielen – Neuer Standard in punkto Brutalität oder Einstiegsmöglichkeit in moderne Mediendiskurse“ Unterschiede der Gewaltdarstellung im Einzelbild, Bewegtbild wie auch interaktiver (Computerspiele) und virtueller Bildlichkeit (VR-Brille) aufzeigen. 
Gewalt ist kein neues Thema – und doch verändern sich Erscheinungsformen und Intensität. Viele Fachkräfte fragen sich, wie sich die Situation auf die psychische Gesundheit bei jungen Menschen auswirkt und sie ihrer beruflichen Aufgabe angemessen nachkommen können. Die ersten Beobachtungen zeigen zudem, dass die Langzeitfolgen der Pandemie nicht zu unterschätzen sind. Die psychische Belastung nimmt zu und kann sich in verschiedenster Ausprägung äußern, zum Beispiel in Form von Ängsten, Depression aber auch Gewaltausbrüchen. Beziehungen in Familie und Freundeskreisen, aber auch in Schulen und im Freizeitbereich wurden durch die Isolation gestört, Biographieverläufe verändert. Mit dem Fachtag wurde der Frage nachgegangen, ob die wahrgenommenen Gewaltausbrüche und Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen ein mögliches Ventil der Überlastung sein können und welche Auslöser darüber hinaus zu beobachten sind. Dabei wurden die Lebenswelten der Jugendlichen als Ganzes betrachtet. In der praktischen Arbeit fällt es oft noch schwer, den digitalen Raum als Arbeitsfeld gleichermaßen stets mitzudenken. In der pädagogischen Arbeit werden die Lebenswelten oft als getrennte Sphären betrachtet. Doch hört die Gewalt an der Tür der Einrichtung nicht auf. Ein paralleles Geschehen findet häufig online statt und wird von den Betroffenen überall mit hingenommen – abends auch mit ins Kinder-oder Jugendzimmer. Daher lag ein Fokus des Fachtages auf der Beleuchtung aktueller Gewaltphänomene und Erscheinungsformen auch im digitalen Raum, um betroffene junge Menschen auch in ihrer digitalen Mündigkeit zu unterstützen und ihnen Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. In verschiedenen Workshops wurden Handlungskompetenzen mit dem Fokus auf Gewaltprävention sowie Intervention vermittelt. Ich freue mich, dass ich teilnehmen und eine Menge neuer Eindrücke erwerben konnte. LinkedIn (mehr Bilder)

Lesungen aus meinem neuen Roman „Himmelsleiter“ (Dez./Jan. 2022/23)

Gleich dreimal durfte ich in den letzten sechs Wochen aus meinem neuen Roman lesen, der im Teheran des Jahres 1929 spielt: Am 3.12. im Hertha-Müller-Haus in Berlin, am 14.12. in der Villa Clementine in Wiesbaden und am 18.1. im Murnau-Kino, ebenfalls in Wiesbaden. Besonderen Wert legte ich bei der auf Einladung des Hafis-Institutes stattfindenden Lesung in Berlin, neben dem Aufzeigen wichtiger Handlungsabschnitte, auf die Darstellung des damaligen kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im heutigen Iran. Immerhin war es jenes, welches mich beim Schreiben am meisten faszinierte. Zunächst las ich Sequenzen aus dem Wannsee-Kapitel. Dieses spielt in der Villa des Textilunternehmers Theodor Simon, der östlich Teherans für den Handel mit Indien ein Luftschiffdrehkreuz einrichten möchte. Danach schilderte ich, wie der Protagonist Wilhelm Darburg sich durch das ihm fremde Teheran findet und wie abgeschottet (und abgehoben) die persische und westliche Oberschicht lebte und sich entsprechend gegenüber der Bevölkerung verhielt. Dies wurde am Beispiel der britischen Korrespondentin Palmer-Smith und der UFA-Repräsentantin Maren Grande deutlich. Kurz ging ich auf den Leidensweg des gestrandeten amerikanischen Schriftstellers Byron Alvarado ein, der seinen Lebensunterhalt verdient, indem er versaute Geschichten für wohlhabende Frauen schreibt und ansonsten stiehlt. Dabei beschuldigt er unter anderem den persischen Diener Moshir, der an seiner Stelle Stockschläge bekommt. Zum Schluss versuchen die Titelfiguren, eine behelfsmäßige Funkverbindung zu dem über der Stadt schwebenden Zeppelin LZ 127 herzustellen, der sich aufgrund eines Staubsturmes nicht orientieren kann.
In der Villa Clementine konnte ich Teil eines aufregenden Lesungsformates sein. Auch dort wurde aus meinem neuen Roman „Himmelsleiter“ gelesen. Jedoch nicht von mir selbst, sondern von dem Schauspieler Mario Krichbaum. Der Moderator Armin Conrad (ehem. ZDF) leitete die jeweiligen Abschnitte aus dem Roman ein und in den Zwischenphasen erläuterte ich historische Hintergründe. Das war für mich ungewohnt und ungeheuer spannend. Den eigenen Text aus dem Mund von jemand anderem zu hören, dem Sprecher dabei von der Seite zuzusehen, gleichzeitig immer wieder Dinge erklären zu können war bewegend. Und alles in einem sehr gehobenen Ambiente. Der erste Textabschnitt spielte in der Villa des Textilunternehmers Theodor Simon und beim Blick an die stuckverzierte Decke und die edlen Wandbehänge glaubte man fast, man wäre dort. Es war ein Erlebnis. Ich danke Mario Krichbaum und Armin Conrad sowie dem Trägerverein für die Einladung. Das Murnau-Filmtheater in Wiesbaden ist mir ein besonders angenehmer Lesungsort . Ein modernes Gebäude, in dem auch die Murnau-Stiftung, die FSK, ein ZDF-Büro und die Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft sitzen. Gleich nebenan lagern uralte Filme, die hier regelmäßig zur Aufführung kommen, wie vor 60 oder 80 oder 100 Jahren. Tradition und Moderne gleich nebeneinander und miteinander. Gezeigt werden dort Filme digital, aber auch herkömmlich auf Zelluloid. Am 18. Januar las ich dort und berichtete in einem Nebenstrang der Handlung von den Bemühungen der UFA-Repräsentantin Maren Grande, den Film „Asphalt“ in Teheran zu vermarkten. Ich schilderte ihre Euphorie, dass der Betreiber des Cinema Mayak den Film gleich für mehrere Wochen buchen wollte, sich aber schon kurze Zeit später dafür entschied, ihn ihr zurückzugeben. Das persische Publikum bevorzuge amerikanischen Slapstick, denn deutsche Filme seien dunkel, lang und zeigten realistische Gewalt. Realistisch ist Asphalt in der Tat. Immerhin ließ der Filmarchitekt Erich Kettelhut im Jahr 1928/29 in den Babelsberger Studios eine 250 Meter lange Hauptstraße Berlins nachbauen. Im Anschluss wurde Asphalt (von Joe May, UFA 1929) in einer restaurierten Fassung in der ungekürzten Originallänge gezeigt. Es ist für mich immer eine ganz besondere Ehre, Medien, die bei mir ja immer eine Rolle spielen, bei einer Lesung Raum zu geben. Instagram-Link, Link zum Buch HIMMELSLEITER, LinkedIn (mehr Bilder)

Workshop für das Bistum Augsburg: „Moral und Ethik in virtuellen Welten“ (Nov. 2022)

Virtuelle Welten sind heute größer, umfangreicher und mit der physischen Realität stärker vernetzt und verbunden als je zuvor: Elon Musks „Neuralink“ verknüpft biologische mit technischen Komponenten, Maschinen lassen sich rein durch Gedanken steuern, Google arbeitet am Brain Upload, der Loslösung des Bewusstseins vom Körper … Die Frage nach Moral oder gar einer Ethik der Virtualität überragt die bloße Frage nach Gewalt durch oder in Bildschirmspielen. Welche Menschen- und Weltbilder lassen sich in diesen Realitäten erkennen? Und: Ist dort auch noch Platz für (einen) Gott? Um diese Fragen drehte sich mein Tagesworkshop am 12.11.22 in Augsburg. Wichtige Fragen für Gegenwart und Zukunft wurden erörtert und ich bin dankbar für die vielen Impulse, die gute Betreuung und vor allem auch die Einladung durch das Bistum. Augsburg ist immer wieder eine Reise wert. 

Workshops für die EKMD zum Thema Medienliteralität und Medienkompetenz (Nov. 2022)

Auf dem „Netzwerktreffen Evangelische Jugendbildung“ im Kloster Volkenroda in Sachsen-Anhalt, veranstaltet von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, führte ich am 14.11.22 zum Fachthema „Literalität oder Kompetenz? Was brauchen wir für den Umgang mit Medien?“ zwei Workshops durch: Einen zum Thema „Medienliteralität“ und einen zweiten über Videospiele und ihre ethischen Gehalte.  Worum ging es inhaltlich? „Medienkompetenz“ ist ein Modewort – jeder sollte sie haben, sie soll in der Erziehung und in Schulen vermittelt und im Beruf eingebracht werden. Und doch posten Menschen nach wie vor bedenkliche Details von sich selber, stalken oder mobben andere, greifen im kommunikativen Austausch auf extremistische Bilder oder Aussagen zurück und schlussendlich soll alles nur ein Missverständnis gewesen sein. Was oft fehlt, ist ein festes Bewusstsein für die Wirkung und Reichweite moderner Medien. Die Fähigkeit zur Interpretation, Auswahl, Ablehnung von Inhalten, Produktion und Reproduktion u.s.w. – nämlich Literalität – ist jedoch etwas ganz anders als die Kompetenz der Bedienung. Der Workshop wird die Bedeutung des Begriffs „Medienliteralität“ verdeutlichen und illustrieren.

Vortrag auf Burg Falkenberg: „Alwine Duberg – die schönste Frau von Teheran“ (Nov. 2022)

In der Oberpfalz hielt ich am 13.11.22 einen Vortrag über Alwine Duberg, die „schönste Frau von Teheran in Falkenberg“. Die Atmosphäre war beeindruckend. Die Halle unterhalb der Burg Falkenberg war voll und es mussten noch neue Stühle gebracht werden. Das Interesse an den Recherchen, die ich für „Kleine Frau im Mond“ und „Himmelsleiter“ getätigt habe, hat mich außerordentlich gefreut. Auch nach dem Vortrag erledigte ich noch lange Zeit Nachfragen. Selbst Angehörige der gräflichen Familie von der Schulenburg, deren Stammsitz die Burg ist und dessen Vorfahre Friedrich-Werner von der Schulenburg in meinen Büchern vorkommt, waren gekommen, wie mir der Bürgermeister sagte. So spannend kann die Verbindung von Geschichtswissenschaft und Belletristik sein. Mehr gibt es HIER.

Feierstunde der HSPV NRW mit Innenminister Reul (Nov. 2022)

Am 11.11.22 wurde der neue Standort der HSPV NRW in der Duisburger Innenstadt eröffnet. Ein hochmodernes Gebäude, welches für Studium und Lehre alle Möglichkeiten bietet. Grund genug für Innenminister Reul, der Hochschule einen Besuch abzustatten. Als einer der beiden Lehrendenvertreter konnte ich im Rahmen einer Podiumsdiskussion für die Kolleginnen und Kollegen unsere Positionen verdeutlichen.

Neuer Roman: „Himmelsleiter – Nardebane Aseman“ (Okt. 2022)

Mein neuer Roman erscheint rechtzeitig zum Jubiläum von 150 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Persien / Iran in 2023 und aktuell in einer Zeit schwieriger Verhandlungen und großer innenpolitischer Herausforderungen. Die 1929 im Umfeld der deutschen Gesandtschaft in Teheran spielende Handlung illustriert damalige innen- und geopolitische Schwierigkeiten beider Länder und trägt dadurch zum Verstehen auch der Gegenwart bei. Wie immer in meinen Romanen spielen auch zeitgenössische Medien wie Film und Musik sowie Alltagstechnologien eine Rolle. Der historische Stoff verfolgt damalige Überlegungen, zur Umgehung außenpolitischer Blockaden neue Handelswege von Deutschland nach Asien zu erschließen und geht der fiktiven Frage nach, welchem Zweck das geplante, doch letztlich nicht gebaute, Zeppelin-Luftschiff LZ 128 gedient haben mochte. Die Recherche führte u.a. in maßgebliche Archive der Junkers- und Zeppelin-Werke und des Auswärtigen Amtes in Berlin und griff zurück auf Diplomatenpost des AA sowie die eigens digitalisierte und ausgewertete Privatkorrespondenz des damaligen deutschen Diplomaten Friedrich-Werner von der Schulenburg, der von 1922 bis 1931 Gesandter in Persien war und maßgebliche Infrastrukturprojekte vermittelte, unter anderem an Krupp, Junkers, Stinnes und andere. Die authentische Darstellung des historischen Persiens in der Wendezeit 1926-1931 war von besonderem Gewicht, als innerhalb weniger Jahre nach der Machtergreifung des Schah Land und Gesellschaft vom Mittelalter in die Neuzeit befördert wurden, maßgeblich auch mit deutscher Verwaltungshilfe und entsprechendem Führungspersonal. Erste Lesungen sind für den 14.12. in der Villa Clementine in Wiesbaden und am 18.1.2023 im Murnau-Filmtheater in Wiesbaden vereinbart. Zwei weitere Lesungstermine in Berlin für November sind gegenwärtig in Abstimmung. Im Bild: Der echte Hans Schulz, dessen Vater auf dem Zeppelin „Hindenburg“ mitflog. Ein wandelndes Techniklexikon und Vorbild für die gleichnamige Romanfigur. Wir stehen vor einer Dornier Merkur – 1929 im Dienst der Lufthansa (damals Luft Hansa). Weitere Informationen HIER.

Lesung aus „Kleine Frau im Mond“ als Auftakt zu den Filmtagen Oberschwaben in Ravensburg am 11.10. (Okt. 2022)

Vorpremiere zu den 2. Filmtagen Oberschwaben. Dienstag, 11.Oktober 2022: 18.30 Uhr im Kinocenter „Frauentor“ Ravensburg. Das war für mich ein Höhepunkt des Lesungsjahres, denn ich las aus meinem Roman „Kleine Frau im Mond“ und wurde begleitet von zwei historischen Dokumentar- / SciFi-Filmen, die im Buch und bei der Vorbereitung des Romans eine wichtige Rolle spielen. Bei „Weltraumschiff…“ handelt es sich immerhin um einen frühen SciFi-Film mit atemberaubender Tricktechnik, eine fantastische Projektion von Zeppelin- / Luftschiffentwicklungen in den Weltraum hinein aus dem Jahr 1940. Absolut empfehlenswert. Die Filme wurden damals von dem bekannten Astronomen und Dokumentarfilmer Anton Kutter produziert. Sein Sohn, Adrian Kutter, hat mich maßgeblich bei den Recherchen mit Originalmaterialien, Drehbüchern, Bildern und Setplänen unterstützt. Er kommentierte die Filme und enthüllte viele Details zur Entstehungsgeschichte. Bei den Filmtagen Oberschwaben war ich zudem Mitglied der Bewertungsjury im Dokumentarfilmbereich. Hier finden sich Bilder sowie Videos von Auszügen der Lesung, des Filmes und der Diskussion.

Neue Reihe „Lehre im Kino“ (Sep. 2022)

Im Rahmen des „Tages der Menschenrechte“ an der HSPV NRW zeigte ich im Duisburger Kino am Dellplatz den Spielfilm „Die Wütenden – Les Misérables“ (F, 2019) von Ladj Ly. Zu Beginn erfolgte eine kommentierende Einordnung des Films aus Sicht des Jugendmedienschutzes. Der Film steht inhaltlich im Kontext zu meinen Lehrveranstaltungen im Bereich Stadtsoziologie und illustriert ausgesprochen zutreffend den sozialen Mikrokosmos in einem Pariser Banlieu mit den individuellen und ethnischen / kulturellen sozialen Netzwerken und Verpflichtungsbezügen.Im Anschluss bestand die Möglichkeit zu Fragen mit stadtsoziologischen Bezügen. In 2023 soll diese Reihe fortgesetzt werden.

Kino in der Villa: Romanlesung 30.9. „Kleine Frau im Mond“ & UFA-Film „Wunschkonzert“ (1940) (Sep. 2022)

Am 30. September las ich im NS-Dokumentationszentrum „Villa Merländer“ in Krefeld aus meinem historischen Roman „Kleine Frau im Mond“. In dem Buch entfalte ich den Handlungsbogen über einen Zeitraum von fünf Monaten und male ein detailreiches und authentisches Bild der Filmindustrie in der Endphase des Dritten Reiches. Dass ich dies in einem renommierten Dokumentationszentrum über die Schrecken der NS-Zeit tun durfte, ehrt mich; es ist mir aber auch eine besondere Verpflichtung im Andenken an Menschen und Milieus dieser Zeit, die ich versucht habe in dem Buch so mutig, kreativ und zerbrechlich darzustellen, wie sie sich mir in den vertieften Archivrecherchen präsentiert haben. Ich konnte zudem den Propagandafilm „Wunschkonzert“ historisch kommentieren und einordnen. Bilder.

Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung: Lehrforschungsprojekt beendet (Jun. 2022)

Auch in diesem Jahr durfte ich Studierende bei einem Lehrforschungsprojekt begleiten, welches im Auftrag des DBB NRW sich dem Thema der Verwaltungsdigitalisierung in NRW widmete. Am 20. Juni haben wir die Ergebnisse in der Geschäftsstelle des DBB NRW präsentiert. Ausgehend von der Frage „Muss man Angst haben vor der Digitalisierung?“, beleuchteten meine Studierenden Isabell Dhonau und Lukas Daniel Plüschau (im Bild. Foto: Weihs DBB NRW) sowie Svenja Wzattek (war leider erkrankt) Fragen zum Thema Digitalisierung mit dem Ziel, klare Handlungsempfehlungen zu liefern. Die Resultate konnten wir in Düsseldorf Vertretern aus Personalräten und Politik vorlegen. Hier die vollständige Meldung. LINK

Romanlesung: 21.5., „Atelierbühne“ in Bonn (Mai 2022)

Am 21. Mai las ich in Bonn aus meinem historischen Roman „Kleine Frau im Mond“. Ich stellte nicht nur charakteristische Szenen aus dem Buch vor, sondern erläuterte auch Hintergründe aus dem Rechercheprozess. Es war ein sehr schöner Abend.

Hier findet man einige Bilder (LINK)

Podiumsdiskussion und Workshop „Medienwelten“ in Potsdam (Mai 2022)

Am 6. Und 7. Mai war ich Gast beim Potsdamer Spielemarkt, einem ziemlich großen und vielfältigen Event mit einem dichten Programm (LINK) auf der Insel Hermannswerder in Potsdam. Ich nahm teil an einer Podiumsdiskussion zum Thema „In welcher Welt wollen wir leben – Politische Dimensionen des Spiels“ und gestaltete an beiden Tagen einen Workshop zum Thema „Squid Game“. Hier ging es um eine Darstellung der Serie, deren südkoreanische Hintergründe und damit die dortigen sozialen und ökonomischen gesellschaftlichen Verhältnisse und um die Frage, ob die gezeigten Gewaltdarstellungen jugendgefährdend sind. Aus dem Publikum wurde immer wieder die Frage laut, wie man denn damit umgehen solle, dass gerade Kinder sich entsprechend verkleideten und in den Schulen die Tötungsszenen nachspielen.

Fachtag „Nudging“ für das Thüringer Innenministerium (Apr. 2022)

Am 28. April führte ich in Erfurt (FH Erfurt) für das Thüringer Innenministerium einen ganztägigen Workshop zum Thema „Nudging“ durch. Zur Erinnerung: „Nudging“ will „anstoßen“, sanfte Verhaltensänderungen befördern, zum Nachdenken anregen. Dabei nimmt es die Menschen auf Veränderungswegen mit und vermindert Konflikte. Aber ist das schon alles? Nudging wird vielfältig eingesetzt, von der Arbeitnehmerberatung über Bildungsverfahren bis hin zu sozialräumlichen gesellschaftlichen Prozessen. In den USA und UK ist Nudging mittlerweile Teil von Regierungsprogrammen geworden mit dem Ziel, Bürger zu ermächtigen, sich selbst neu und anders zu reflektieren und in alltägliche Gesellschaftsprozesse einzubringen – insbesondere die Entlastung der öffentlichen Haushalte wird hier angestrebt.

Mit dem Fachtag „Nudging“ konnte ich grundlegend über Methoden und Hintergründe aufklären und einen Überblick über ein spannendes, aber noch nicht allzu bekanntes Feld bieten. Aus Praktikersicht war auch wichtig: Wie wurden Verfahren der Gamification und des Nudging bisher in den USA und in UK eingesetzt? Was lässt sich übernehmen? Mit welchem Aufwand ist zu rechnen, mit welchem Widerstand? Welche Schlussfolgerungen lassen sich für Deutschland ziehen? Außerdem: Mit „Nudging“ verwandt und kombinierbar ist „Gamification“ – die Anreicherung von Alltagssituationen mit unterhaltsamen Elementen. Diese gelten als vielversprechende Wege, Menschen in für sie neue Verfahren einzubinden, von der Bedeutung eines Sachverhaltes zu überzeugen und zu einem kooperativen Verhalten zu bewegen. Auch die ethische Dimension war von Bedeutung: Sollte man überhaupt das Verhalten von Menschen so ändern wollen, dass sie es gar nicht erst merken? Man spart sich Widerstand, aber ist es ehrlich?

Ich habe das Seminar zweigeteilt. Am Vormittag ging es um die theoretische und wissenschaftliche Rahmung und um entsprechend mit Studien belegte Praxisbeispiele, auch aus meinem eigenen Alltag und Umfeld. Denn zu dem Thema gibt es Unmengen halbgarer Definitionen und Umsetzungen. Am Nachmittag wurde ein vor mir entwickeltes mehrstufiges Verfahren eingesetzt, um Menschen, die sich zuvor noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben, auf Basis ihrer eigenen Arbeitsrealitäten an erste Designs von Entscheidungsstrukturen heranzuführen, sie also zur Erstellung von Nudges zu befähigen.

Die Rückmeldungen waren ausgesprochen positiv und so soll ich diesen Praxistag im kommenden Jahr wiederholen, diesmal voraussichtlich in Gotha. Hier ein Artikel zum Thema: Nudging (LINK).

Lesung und Kino: Propaganda und Totalitarismus im filmforum Duisburg (Apr. 2022)

 Auf Einladung des Präsidenten der HSPV NRW, Martin Bornträger, fand eine kombinierte Romanlesung / Vorlesung / Filmvorführung im Kino am Dellplatz statt. Sich des Wertes einer liberalen Gesellschaft und der Bedeutung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewusst zu sein sind Aufgabe und Verpflichtung zugleich für jeden Staatsbürger, insbesondere aber für bald in den Dienst gehende junge Polizistinnen und Polizisten, wie der Hochschulpräsident in seiner Einführung ausführte, bevor er den Hintergrund der Veranstaltung umriss. In Zeiten von Fake-News und Propaganda sei es besonders wichtig, sich der Wirkungsmechanismen bewusst zu werden. Gerade klassische Propagandafilme böten hierzu anregendes Beispielmaterial. Im Falle des Propagandafilmes „Junge Adler“ von 1944 werde die Subtilität von Beeinflussung deutlich. Der Film findet auch in dem Roman „Kleine Frau im Mond“ (Stefan Boucher alias Stefan Piasecki) Erwähnung. Die beiden Protagonisten Mara und Helmut platzen in ein Pressescreening und werden vom Darsteller Hardy Krüger für Statisten gehalten. 

Stefan Piasecki las aus seinem Roman und verdeutlichte anhand eines Kapitels das Verhältnis zwischen Polizei, Gestapo und militärischer Abwehr im zweiten Weltkrieg, deren interne Ränkespiele und Intrigen sehr häufig zum Leidwesen von Unschuldigen ausgetragen wurden. Der im Anschluss an die Lesung gezeigte NS-Film „Junge Adler“ wurde von Prof. Piasecki kritisch kontextualisiert als Erziehungsfilm, der in der Tradition der HJ-Flieger- und Abenteuerfilme der 1930er stand, diese aber mit neuen dramaturgischen Elementen und innovativer Schnittdynamik entwickelte, um eine kriegsmüde Bevölkerung erneut zu aktivieren. Als Besonderheit wurden auch die etlichen langen und detaillierten Aufnahmen aus der Flugzeugproduktion genannt, die üblicherweise streng geheim waren und unterstreichen, welchen hohen Stellenwert die NS-Filmindustrie gegenüber anderen kriegswichtigen Industrien hatte. 

Vortrag: „Der iranische Film im deutschen Kino“ (März 2022)

Im Rahmen der iranischen Filmwoche in Berlin berichtete Prof. Dr. Stefan Piasecki am 11. März im Kino Filmkunst66 über die Bedingungen und Perspektiven des Publikumserfolges iranischer Spielfilmproduktionen auf dem deutschen Kinomarkt. Nach einem einführenden Überblick über Aufführungen der letzten 20 Jahre konkretisierte er die Bedingungen für den Publikumserfolg und die öffentliche Rezeption von vier Produktionen zweier bekannter iranischer Filmregisseure.

Neben der hohen handwerklichen Qualität und dichten Erzählung von Filmen entscheidet nicht zuletzt auch die politische und mediale Öffentlichkeit zum Zeitpunkt des Kinostarts über das Interesse und damit den Erfolg eines iranischen Films. Gerade iranische Filme erfahren eine besondere Beachtung nicht zuletzt dann, wenn geopolitische Ereignisse das Herkunftsland in den Blick der Öffentlichkeit rücken.

Lesung und Kino: Klassische SciFi in der Murnau-Stiftung (Jan. 2022)

Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden veranstaltete am 26.1.2022 ab 18.30 Uhr im Murnau-Kino eine Lesung aus „Kleine Frau im Mond“. Im Anschluss an die Lesung werden, passend zum Buch, zwei Klassiker des deutschen SciFi-Kinos gezeigt: „Weltraumschiff 1 startet“ (1940) und „F.P.1 antwortet nicht“ (1932). Beide Filme werden in dem Roman mehrfach behandelt. Es dürfte das erste Mal seit 1945 sein, dass „Weltraumschiff 1 startet“ wieder auf einer Kinoleinwand gezeigt wurde! Einleitend berichtete Prof. Dr. Stefan Piasecki über die Hintergründe dieser Filmproduktionen und die Situation der Filmschaffenden während der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Der Roman basiert nahezu vollständig auf Archivrecherchen. 

Einige Eindrücke der Veranstaltung finden sich hier.

(Hier ging es zu der Veranstaltung der Murnau-Stiftung und zum Kartenvorverkauf: LINK)

Roman: „​Kleine Frau im Mond – Zwischen Traumfabrik und totalem Krieg“​, Berlin 1944 (Nov. 2021)

Mit einigem Stolz und Freude darf ich berichten, dass mein neuer Roman „Kleine Frau im Mond – Leben zwischen Traumfabrik und totalem Krieg“ erschienen ist. Diesmal habe ich einen historischen Stoff verarbeitet und tauche tief ein in die Film- und Kulturszene in der Endphase des Dritten Reiches.
‚Kleine Frau im Mond‘ begleitet im letzten Kriegssommer die Dreharbeiten eines der bekanntesten Filme des Dritten Reiches. Die fiktive Handlung verbindet sich mit realen Ereignissen und ist das Ergebnis aufwendiger Archivrecherchen, der Auswertung von Interviews, historischen Akten, Drehbüchern und Setfotos. MEHR WISSEN (LINK)

Digitaler Elternabend: „Squid Game“ (Nov. 2021)

Am 29.11. fand der erste „Digitale Elternabend“ der Christlichen Medienakademie statt. Moderiert von Andreas Dippel durfte ich als Gast meine Perspektive auf die koreanische Serie „Squid Game“ darlegen und Fragen beantworten. Mir war es wichtig, entgegen des alarmistischen Tenors vieler Kommentatoren in den Medien zu differenzieren. Daher versuchte ich, den Blick nicht nur auf die zahlreichen Gewaltspitzen zu richten, sondern auch auf die große Anzahl von moralischen oder religiösen Themen hinzuweisen, die in der Serie expliziter angesprochen werden als anderswo. Im starken Kontrast zu Gewalt und Mord geht es nämlich auch um Mitleid, Solidarität und die Grenzen der individuellen Handlungsbereitschaft. Diese sind Gegenstand teils sehr langer dialogischer Sequenzen, die Tempo und Erregung immer wieder reduzieren und die Gewaltintensität entzerren helfen. Das macht die Serie nicht geeignet für jüngere Altersgruppen und es entkräftet auch nicht die Kritik an der Altersfreigabe „ab 16“. Aber diese in der Diskussion meistens unberücksichtigt bleibenden Aspekte gehören in der Gesamtschau meiner Meinung nach unbedingt dazu.

Artikel mit Statements zu „Squid Game“​ (TV-Serie, Netflix, Nov. 2021)

Das christliche Medienmagazin PRO bat für einen Artikel zu der Netflix-Serie „Squid Game“ um eine Meinung. Die Interviewanfrage und zentrale Fragestellung bezog sich auf die Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche unterhalb der Altersfreigabe 16. Eine erste Einschätzung und den Link zum Artikel findet man hier.

(Vortrag) Religion und VR (Juni 2021)

Auf der Online-Tagung „Net-working – Jugendtheologie und Digitalisierung“ des Netzwerkes für Jugendtheologie an der Universität Zürich ging es um die Rolle, die Digitalisierung und dynamische Kommunikationspraxis für die Jugendtheologie spielen. Gefragt wurde, wie Jugendliche im Kontext digitaler Rahmenbedingungen und Praktiken eigene Sinn- und Lebensfragen artikulieren und kommunizieren. Welche Aufgaben der Wahrnehmung und Deutung ergeben sich daraus für Bildungsakteure? Wie können Formen gemeinsamer Sinnerschließung durch den kritisch-kreativen Gebrauch digitaler Medien kommunikativ entwickelt werden?

Unter der Tagungsleitung von Prof. Dr. Thomas Schlag wurden durch Vortragende (u.a. Prof. Dr. Martin Rothgangel, Prof. Dr. Viera Pirker, Prof. Dr. Ilona Nord, Prof. Dr. Tobias Faix) aktuelle Debatten und Ergebnisse jüngster Forschungsprojekte präsentiert sowie Perspektiven für Jugendtheologie in digitaler Gesellschaft sondiert. Prof. Dr. Stefan Piasecki trug zu „Einflussvermutungen hinsichtlich ludischer VR-Umgebungen auf religiöse Überzeugungen und jugendtheologische Schlussfolgerungen“ vor. Im Vordergrund stand die Frage, ob und wie im Unterhaltungsrahmen rezipierte Inhalte das individuelle weltanschauliche Bewusstsein beeinflussen können. LINK zum Tagungsprogramm

Abschlussarbeit durch NRW-Innenminister Herbert Reul ausgezeichnet (Juni 2021)

Die Arbeit mit jungen und junggebliebenen Menschen ist anspruchsvoll, herausfordernd und befriedigend zugleich. Studierende werden über Jahre begleitet. Dozenten dürfen Zeugen werden von teils erstaunlichen Entwicklungen und intellektuellen Schärfungen. Sehr gute und sogar herausragende Leistungen müssen daher gewürdigt werden. Der im Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV NRW) tätige Kai Klompmaker verfasste seine BA-Thesis zu dem wichtigen und aktuellen Thema „Taub nach Deutschland – Chancen und Grenzen tauber erwachsener Flüchtlinge“. Seine Arbeit wurde im Rahmen einer (leider online durchgeführten) Feierstunde als eine von 13 ausgezeichneten Abschlussarbeiten (von 3000 des Jahrganges) durch NRW-Innenminister Herbert Reul geehrt. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Stefan Piasecki.

(Erschienen) Theologie und Digitalität – Ein Kompendium (Mai 2021)

In der Herausgeberschaft von Wolfgang Beck, Ilona Nord und Joachim Valentin gehen die beteiligten Autorinnen und Autoren der „Digitalisierung als Zeichen der Zeit“ auf den Grund, wie der Klappentext feststellt. Die gegenwärtige digitale Transformation ist in ihrer Dynamik und ihren Konsequenzen kaum zu fassen. Sie wirkt sich auch massiv auf Kirche und Theologie aus. In diesem umfangreichen Kompendium sondieren Expertinnen und Experten aus Medien- und Kulturwissenschaft, Soziologie, digitaler Theorie und aus verschiedenen theologischen Disziplinen die Facetten und Bedeutungen der digitalen Revolution. Sie befassen sich mit der Kultur der Digitalität, den theologischen-anthropologischen Dimensionen des Wandels und dessen kirchlich-sozialen Folgen sowie mit den Fragen nach einer heute angemessenen Gottesrede. Neben wichtigen medienethischen Einordnungen bietet das Kompendium grundlegende Beiträge angesichts der ökonomischen, maschinenethischen und sozialen Folgen einer globalen Datenübertragung und Kommunikation, aber auch den weitreichenden Veränderungen im Menschenbild.

Stefan Piasecki unternimmt in seinem Beitrag „Deus pars ludi est?“ (S. 319-344) ein Experiment. Die Frage, wo Gott zu finden sei, gehört zu den ältesten der menschlichen Zivilisation und wird mit jeder neuen Runde der Expansion des Menschen in den physischen Raum reaktualisiert. Nach den Kontinenten, Bergspitzen, der Tiefsee und dem Weltraum dringt der Mensch nun in den Cyberspace vor. Diesen jedoch hat er technisch selbst erschaffen, in diesem und seinen Spielwelten richten sich schon die Jüngsten ein. ‚Virtualität‘ ist aber auch Wirklichkeit, ist die Welt als wahrgenommene oder gedachte, gewünschte oder geglaubte Welt und Bezugsfeld der menschlichen Existenz (Engemann). Thomas von Aquin (1224/5-1274) verwendete die aus der Antike herrührende Methode der Quaestio, der argumentgestützten Darlegung, Widerlegung und letztlichen Beantwortung einer selbst aufgeworfenen Frage in seiner „Summa Theologica“, um mittels einer hermeneutischen Herangehensweise unterschiedliche Aspekte einer Thematik nacheinander diskutieren und in religiöser Hinsicht mit dem geoffenbarten Wort Gottes in Abgleich bringen zu können. In der islamischen Welt werden noch heute Rechtsauskünfte erteilt, die aktuelle Fragen unter Rückbezug auf religiöse Lehrmeinungen klären (فتوى bzw.فتوا). Die Leitfrage dieses Artikels war, welche Erkenntnisse sich ergeben, wenn eine aktuelle Fragestellung und Erscheinungen modernster Technologie mit Methoden bearbeitet werden, die viele Jahrhunderte alt sind. Ist Gott Teil des Spiels? Erschienen im Herder-Verlag.

»Imagine That!« – Die Geschichte des afroamerikanischen Gaming-Pioniers Ed Smith (Dez. 2020)

Mit dem Siegeszug der Videospiele in den späteren 1970er Jahren wurden Namen geboren, die noch heute jeder kennt: Atari und Nolan Bushnell, Apple und Steve Jobs, Pac-Man und Tōru Iwatani. Andere blieben stumm, unentdeckt, vergessen, verschwiegen. Bis heute. Dies ist die inspirierende Geschichte von Ed Smith, einem Afroamerikaner, aufgewachsen in den Slums von Brownsville in Brooklyn, der als einer der ersten am Design von Videospielen und Personalcomputern arbeitete. 

»Imagine That!« berichtet von seinem steinigen Weg aus einer Nachbarschaft, geprägt von Gewalt, Drogen und Armut, der ihn bis nach Downtown Manhattan führte, wo er als Mitglied des Entwicklungsteams von APF Electronics am Entwurf des ›MP1000‹ Videospielsystems und des ›The Imagination Machine‹-Personalcomputers arbeitete. In seinen eigenen Worten schildert er das Leben in einer Gesellschaft, zerrissen von Rassismus und Perspektivlosigkeit, in der die guten Arbeitsplätze nur mit der richtigen Hautfarbe zu haben waren und man auch von der Polizei keine Fairness erwarten durfte.

Herausgegeben und mit einer soziologischen Einführung in die zeitgenössische US-amerikanische Stadtgesellschaft jenseits der Hollywood-Propaganda versehen von Prof. Dr. Stefan Piasecki.

Mehr dazu HIER (Link).

Interview auf Deutschlandradio Kultur (21.1.2021, ab Min. 7.33) HIER (Link).

Interview auf Bayern2 KulturWelt (11.1.2021, ab Min. 21.49) HIER (Link).

Interview in Deutsche Polizei, Zeitschrift der GdP 04-2021, S. 36-37, HIER (Link)

Bericht auf spiele-maschine.de (7.2.2021) HIER (Link).

Interview auf nahaufnahme.ch zum Buch (7.1.2021) HIER (Link).

Mobbing an der Hochschule: verdrängt, verkannt, ignoriert (Okt. 2020)

Psychische Störungen zählen zu den häufigsten Gründen für längerfristige Arbeitsausfälle und belasten nachhaltig die Produktivität von Betrieben. Eine gestörte soziale Kommunikation gilt als begünstigender Faktor und bedarf daher einer erhöhten Aufmerksamkeit. Besonders destruktiv auf soziale Prozesse wirkt sich Mobbing am Arbeitsplatz aus. Auch für (Fach-) Hochschulen ist das Thema von großer Bedeutung. Nach Erhebungen des Hochschullehrerbundes (hlb) erachteten 30 Prozent der Befragten Mobbing an ihrer akademischen Einrichtung als drängendes Thema. Dies betrifft auch Hochschullehrerinnen und -lehrer, Prüfungsbeauftragte, Studiengangskoordinatoren – sogar Dekane und Präsidiumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Dort also, wo Menschen Bildung und Entwicklung, Stabilität und Entfaltung geboten werden soll, wird das Personal gedemütigt, verachtet und ausgegrenzt. Vorgesetzte und Präsidien erklären sich für nicht zuständig, machtlos oder schauen aktiv weg, bisweilen sind sie selbst involviert. Selbstverliehene Etiketten wie „Weltoffene Hochschule“, „Familienfreundlich“, „Hochschule gegen Menschenfeindlichkeit“ etc. erscheinen vor diesem Hintergrund zynisch. Mobbing und die damit verbundenen Leistungseinbußen sind in durchökonomisierten Bildungsbetrieben somit mehr als nur menschenfeindlich – Mobbing vernichtet Ressourcen! Prof. Dr. Stefan Piasecki widmet sich in „Die Neue Hochschule“, der Zeitschrift des Hochschullehrerbundes, einem Thema, dessen Betroffene sich allzu häufig in die Nischen von Selbstisolation und Therapie zurückzuziehen gezwungen sind. LINK zum hlb – Die Neue Hochschule

Zusatz (26.10.2020): Aufgrund des großen Interesses an dem Artikel hat der hlb einen Sonderdruck zur Verfügung gestellt, der hier heruntergeladen werden kann. Bitte berücksichtigen Sie das Leistungsangebot des hlb als Interessenvertretung von Hochschullehrerinnen und -lehrern: DNH Heft 5-2020 Sonderdruck Piasecki

„Gott in Serie – Theologische Rezeption populärer Narrationen“ erschienen (Sep. 2020)

In der Herausgeberschaft von Simon Eckhardt, Prof. Dr. em. Hans-Martin Gutmann, Julian Sengelmann und Anna Lena Veit erschien ein Sammelband, dessen Beiträge Serien als festen Bestandteil gegenwärtiger Popkultur analysieren und offenlegen, wie ihre Erzählmuster bekannte Hollywoodformate ablösen. Wie schon in Filmen werden auch in den Großerzählungen der Serienlandschaft religiöse Themen explizit und implizit verhandelt und zum handlungstragenden Element. Das Buch mit Artikeln von u.a. Hans-Martin Gutmann, Joan Kristin Bleicher, Christoph Seibert und Barbara Müller richtet sich an Studierende und Lehrende der Medienwissenschaft, Film- und Fernsehwissenschaft, Soziologie, Theologie und Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Pop und Religion. Stefan Piasecki steuerte einen Beitrag über „Bildschirmkrieger: Heldenmythos, Heldenwege und Medienwirtschaft“ bei. LINK zum Verlag

Zwei neue Publikationen verdienen eine besondere Beachtung: (Juli 2020)

Das Buch „Brachflächenrecycling. Verringerung der Neuflächeninanspruchnahme am Beispiel der ehemaligen Kokerei Hassel“ (ISBN: ISBN 978-3-8288-4476-6, 28,00 EUR) von Katharina Antonia Kühn behandelt ein gerade für Ballungsgebiete wichtiges Thema. Die Bundesregierung hat im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel ausgegeben, die Inanspruchnahme von Flächen zu reduzieren. Die Auswirkungen auf die natürlichen Funktionen des Bodens, die wirtschaftliche Struktur einer Kommune und die soziale Spaltung der Gesellschaft werden häufig unterschätzt. Insbesondere die Revitalisierung von Brachflächen stellt ein großes Potenzial dar. Frau Kühns Buch bietet eine Diskussionsgrundlage für eine vertiefte Auseinandersetzung und unterstützt Anstöße für einen ressourcenschonenden Umgang mit Flächen sowie die praktische Umsetzung, aufgezeigt anhand des Projekts der Konversion der ehemaligen Kokerei Hassel, damit auch für künftige Generationen die Befriedung ihrer Bedürfnisse gewährleistet ist. Die Publikation von Kyra Sontacki mit dem Titel „Die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr im Nationalsozialismus. Auswirkungen nationalsozialistischer Politik auf die Stadtverwaltung anhand ausgewählter Dienstbiografien“ (ISBN: ISBN 978-3-8288-4487-2, 26,00 EUR) füllt ein Desideratum, indem es  die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr und ihre Bediensteten im Gefüge des nationalsozialistischen Staates diskutiert. Die Autorin untersucht in diesem Buch, in welcher Weise der Nationalsozialismus Einfluss auf den Arbeitsalltag der Stadtverwaltung nahm. Indem sie die Lebensläufe von drei sehr verschiedenen Oberbürgermeistern, des nationalsozialistischen Leiters der Feuerwehr, einer jüdischen Lehrerin sowie eines vermeintlich klassischen Verwaltungsbeamten vorstellt, beleuchtet sie zudem das Ausmaß der Auswirkungen der politischen Umstände auf das Arbeitsleben Einzelner. Deutlich und für heute lehrreich wird, welche Folgen es hat, wenn statt Qualifikation und Dienstbewusstsein allein die Parteizugehörigkeit für die Vergabe öffentlicher Ämter entscheidend ist. Beide Bücher gingen aus von Prof. Dr. Stefan Piasecki betreuten Abschlussarbeiten hervor. LINK zum Verlag

„Virtualität und Transzendenz“: Vortrag auf der virtuellen LevelUp-Konferenz des CVJM (Mai 2020)

Der CVJM ging mit seiner zum zweiten Mal durchgeführten LevelUp-Konferenz neue, virtuelle Wege. Für den größten ökumenischen Jugendverband Deutschlands stehen selbstverständlich Streaming, Blogging und Gaming ebenso auf der Agenda wie soziale und geistliche Fragen. Nach einer ersten Konferenz im November 2019 sollte ein zweites Event im Mai 2020 eigentlich Nerds und Fachleute aus ganz Deutschland in Kassel versammeln, aber wie so viele Veranstaltungen wurde auch diese pandemiebedingt in die Virtualität verlagert. Ein kleiner Teil des mehrstündigen und professionell moderierten Streams aus einer zum Studioset umgebauten Scheune heraus entfiel auf einen Vortrag von Prof. Dr. Stefan Piasecki, online zugeschaltet, der im Anschluss auch für Fragen der Onlineteilnehmer zur Verfügung stand. Zu hoffen bleibt, dass diese Veranstaltung zukünftig auch real stattfinden kann.

Neue Beiträge in aktuellen Publikationen (Apr. 2020)

Was haben Cyberkriminologie und der christliche Glaube gemeinsam? Medien! Beide Phänomene vermitteln sich durch sie, werden in ihnen gezeigt, zelebriert, erklärt, verherrlicht und kritisiert. Für die überarbeitete Neuauflage von Prof. Dr. Ingo Reuters Klassiker „Der christliche Glaube im Spiegel der Popkultur“ schrieb Prof. Dr. Stefan Piasecki das Geleitwort: Christlicher Glaube heute: Ein Spiegel der Popkultur?

Für den innovativen Sammelband „Cyberkriminologie. Kriminologie für das digitale Zeitalter“ von Thomas-Gabriel Rüdiger und Petra Saskia Bayerl verfasste er zusammen mit Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl den Beitrag: Kriminalität und Unsicherheit im virtuellen Raum.

„Impacts of games and media-induced forms of entertainment on moral and ethical thinking.” Vortrag in Isfahan, Iran (Feb. 2020)

Die Gewaltausbrüche um die Jahreswende 2019/2020 im mittleren Osten und später die Covid-Pandemie überschatteten früh auch wissenschaftliche Tagungen und Konferenzen in der Region. Eine physische Teilnahme von Prof. Dr. Stefan Piasecki an der Tagung “5th International Conference on Computer Games. Challenges and Opportunities – CGCO2020” in Isfahan, Iran am 19. Februar 2020  war daher aufgrund des temporären Stopps aller Fördermöglichkeiten nicht zu realisieren. Gleichwohl war und ist das Thema wichtig und müssen akademische Aktivitäten solidarisch unterstützt werden. Der genannte Vortrag fand daher per Skype statt. Inhaltlich ging es um die Beeinflussung moralischen und ethischen Denkens durch vielfältige Einflüsse, von denen „Ludic VR environments“, also quasi Bildschirmspielwelten, ganz wesentliche sind. 

(English) In VR environments, the impression of being part of an entirely new reality becomes plausible. Games do not change people, but they train behavior, influence experiences and can change attitudes. Learning and good teaching works through showing, telling and finally practical physical doing. VR environments provide exactly that and more. VR environments and gamified educational settings can teach complex technical and even social procedures to students who are far away from a physical college or university. Still, while current games provide entertainment and even education and while players experience the aesthetic components of games – and enjoy them being embedded into the flow – they have little knowledge about the underlying set of rules, the technical frame, the degree of personality analysis they are imposed to and thus the data they submit and last but not least the intention of the developers. This presentation focused on aspects of individual representation and learning within a virtual environment. Due to the lack of funding and flights resulting from the current worldwide situation this presentation had to be given via Skype. 

Dank an die Organisatoren in Isfahan, für ihre Energie und ihren Durchhaltewillen, die Konferenz trotz aller Hindernisse durchzuführen.

Gamification und digitalisierte Verwaltung (Jan. 2020)

Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche moderner Gesellschaften. Sie beeinflusst Bildung, Industrieproduktion, Arbeitsplätze und natürlich auch Freizeitaktivitäten. Ihre Wirkung zeigt sich in einem gewandelten Kommunikationsverhalten, der Ablauforganisation und vielen anderen Bereichen. Internationale Unternehmen waren die Vorreiter der Digitalisierung, aber die öffentliche Verwaltung in Deutschland hat in jüngster Zeit aufgeholt. Allerdings ist sie an Gesetze und politische Vorgaben gebunden und kann sich weniger flexibel an neue Veränderungen anpassen als privat geführte Unternehmen. Sie steht in einem permanenten Kampf um die besten Mitarbeitenden, da die Vergütung für vergleichbare Arbeiten in der Privatwirtschaft oft attraktiver ist. Sie muss daher an Formen der Einbindung von Mitarbeitenden und Hebung ihrer Innovationskraft ebenso interessiert sein wie Unternehmen. Dieser Artikel von Prof. Dr. Stefan Piasecki  in HMD – Praxis der Wirtschaftsinformatik (Springer) versucht sichtbar zu machen, wie und unter welchen Bedingungen Gamifizierung / Gamification geeignet sein kann, mittels motivierender Spieltechniken Leistungspotenziale in der öffentlichen Verwaltung freizusetzen. LINK zum Artikel

Interaktives Detektiv-Spiel – seit 100 Jahren? (Jan. 2020)

Interactive Gaming erlaubt das Schlüpfen in fremde Rollen. In Computer- und Videospielen kann ermittelt, befragt und verfolgt werden. Je moderner, desto realistischer erscheinen die Spiele. Bevor digitale Spiele mit der Entwicklung der Heimcomputerszene ab Ende der 1970er komplexer werden konnten, wollten Menschen aber auch schon Kommissare sein, Ermittler oder Spioninnen. Musste man sich lediglich mit dem Lesen von Romanen und dem Sehen von Filmen behelfen?  Keineswegs: Schon vor fast 100 Jahren suchte man nach Wegen, ein realitätsnahes Ermittlungserlebnis zu simulieren. Wie man das tat und welche Methoden Hobby-Ermittlerinnen und Ermittlern zur Verfügung standen, zeigt der Artikel von Prof. Dr. Stefan Piasecki in der Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei. LINK zum Artikel

Impulsvortrag in Gera (Dez. 2019)

Auf Einladung der LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringen und der Thüringer Landesmedienanstalt hielt Prof. Dr. Stefan Piasecki am 12.12.2019 einen Impulsvortrag zum Thema „Empowernde Shooter-Games? Überlegungen zum Einsatz von Games in der Sozialarbeit.“ Zu dem überregionalen Fachgespräch zusammengekommen waren Vertreter von Initiativen und Behörden der Stadt Gera. Erörtert wurde u.a. die Frage der Förderungswürdigkeit von eSport in der Jugendarbeit und auf Vereinsebene. Einerseits entwickle sich eSport immer mehr zu einem Phänomen, welches nicht nur Teilnehmende anziehe, sondern sogar Zuschauer begeistern könne. Andererseits dominierten vielfach Spiele mit einem hohen Gewaltfaktor und es stelle sich die Frage, ob dies nun eine aktive Zielgruppenansprache fördere oder Adressaten möglicherweise erst recht sozial destabilisiere und sozialethisch desorientiere.

Vortrag: „Hero ́s Quest 2020: Moderne und virtuelle Heldentaten“ (Nov. 2019)

Auf Einladung des Fachverbands Ethik e.V. nahm Prof. Dr. Stefan Piasecki an dessen Bundestagung vom 22.-24. November 2019 in Hannover teil. Nach einer kurzen Einführung der Bundesvorsitzenden Fr. Gesine Fuß referierte er zum Thema „Hero ́s Quest 2020: Moderne und virtuelle Heldentaten“. Nachdem er auf die gegenwärtige (pop-) kulturelle Bedeutung interaktiver Medien und durch diese vermittelter Weltbilder einging, schlug er einen Bogen zurück zu den Heldenmythen des „romantischen“ 19. Jh. und zeigte auf, dass sich deren Wirkungen noch Jahrzehnte später gesellschaftlich feststellen ließen und ihre Fiktionen sogar ganz konkret Themen und Entwicklungen, mithin Realitäten, beeinflussten. Wenn heute digitales oder virtuelles Heldentum immer wieder in der Kritik steht, werden oft solche unterliegenden Sujets und Stereotype kritisiert, nicht selten aber ohne sich deren historischer Hintergründe bewusst zu sein. Die gesellschaftliche Durchdringung von Medientechnologien sei jedoch spätestens mit der Einführung von Smartphonetechnologien nahezu total. Soziale Vernetzung trüge ihrerseits dazu bei, dass Menschen sich zunehmend in konstanten Subkulturen bewegen könnten oder sogar in mehreren gleichzeitig. Was Erlebnisse, real oder fiktiv und dennoch individuell erfahren, sind, müsse zunehmend differenziert beobachtet und bewertet werden, denn wenn Inhalte über längere Zeit und vermittels unterschiedlicher Kanäle rezipiert würden, seien sie möglicherweise sogar in der Lage, individuelles Wissen oder Erinnerungen zu verändern oder zu überlagern.

5. Netzwerktagung Sachsen-Anhalt: Panel „Computerspiele und digitale Spielkultur“ (Okt. 2019)

Bildrechte: MDR/Torsten Kirchhof

Computerspiele haben durch eSport bzw. Let´s Play wie vor allem auch durch Apps auf mobilen Endgeräten (Telefon, Tablets etc.) den Bereich der Nische verlassen und sich zunehmend als Kulturgut wie Musik, Literatur oder Film in der Gesellschaft etabliert. Gamen kann geistige Kompetenzen, Kreativität oder Kommunikationsvermögen fördern. Daraus ergeben sich vielfältige Bildungspotenziale. Gleichzeitig können Computerspiele in geschützter Umgebung Teamgeist, Disziplin und Konzentration schulen. Voraussetzungen für den effektiven Einsatz sind neben hohem Engagement didaktisches Begleitmaterial sowie medienpädagogische Konzepte. Welche Bedeutung Computerspiele in der Freizeit von Kindern und Jugendlichen haben, in welchen Bildungsszenarien sich der Einsatz von Computerspielen anbietet und welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um Computerspiele im Bildungskontext einzusetzen, diskutierten in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle / Saale Prof. Dr. Johannes Fromme, Prof. Dr. Stefan Piasecki, die Spieleentwicklerin Johanna Janiszewski, Martin Müller vom eSport-Bund Deutschland und Michael Gurt vom JFF-Institut für Medienpädagogik. Die Moderation hatte Johanna Daher (MDR). Weiterlesen und Podcast

Erstaufführung des Dokumentarfilms „Marxlohland“ (Sept. 2019)

Stefan Piasecki, Bischof Overbeck, Pater Oliver (v.l.n.r.)

Das sozialpastorale Gemeindezentrum St. Peter in Duisburg-Marxloh ist seit Jahren Anlaufstelle für Menschen in Not. Unter Leitung von Pater Oliver (OPraem.) hat es sich zu einem umfassenden Notversorgungs- und Bildungszentrum entwickelt, das fester Teil der katholischen Kirchengemeinde dort ist.

Begleitet von der Kunstausstellung „Repicturing Homeless“ las Bischof Franz-Josef Overbeck am 22.9. die Heilige Messe, bevor anschließend Prof. Dr. Stefan Piasecki in einem Kurzvortrag die besonderen Problemlagen des Stadtteils ausführte und der neue Dokumentarfilm „Marxlohland“ erstmals aufgeführt wurde. Weiterlesen

„Credere et ludere: Religion, VR und Games? Technische Möglichkeiten für religiöse Interaktion“ (Sept. 2019)

Workshop auf der Tagung „Kirche und Digitalisierung“ der Theologischen Fakultät – Zentrum für Kirchenentwicklung – an der Universität Zürich, 14.9.2019Angesichts der hochdynamischen Entwicklungen von Digitalisierung und digitaler Kommunikation sind auch die Kirchen vor die Frage gestellt, wie sie sich im Blick auf diese Herausforderungen innovativ positionieren. Wie kann die Kommunikation des Evangeliums in digitalen Zeiten gelingen? Was ist die Aufgabe von Kirche im Digitalen und welche Tools sind hilfreich? Diesen und weiteren Fragen ging die Tagung an der Universität Zürich in den Räumlichkeiten an der Kirche Grossmünster mit einem vielfältigen inhaltlichen Programm nach.

Prof. Dr. Stefan Piasecki bot in einem Workshop einen Blick auf die Möglichkeiten für religiöse und interreligiöse Praxis, die sich durch Social Media und Virtual Reality ergeben. Mit vielfältigen Hinweisen und Beispielen aus heiligen Schriften des Christentums und des Islams ordnete er Möglichkeiten und Methoden der Verkündigung in den Kontext von Technikgeschichte und Gesellschaftsentwicklung ein. Weiterlesen

„Streaming und Jugendschutz. Alle Inhalte – überall und für jeden?“ (Sept. 2019)

Vortrag im Rahmen des Thementages „Digitalität im Ganztag – Netzwerktreffen Zukunftsschule NRW„, Mülheim an der Ruhr, 16.9.2019

Wie leistungsfähig sind die freiwilligen Selbstkontrollen für Film, TV und Computerspiele angesichts ständiger Verfügbarkeit aller denkbaren Inhalte durch Streamingtechnologien? Prof. Dr. Stefan Piasecki führte für die anwesenden teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Schulen im Ruhrgebiet die rechtlichen Grundlagen des deutschen Jugendmedienschutzes aus und umriss die historischen Hintergründe und gegenwärtige Praxis der Freiwilligen Selbstkontrolle FSK sowie sensibilisierte für die Begrenztheit staatlicher und privatwirtschaftlicher Schutzverfahren. Die zunehmende inhaltliche Vielfalt und quantitative Menge des Angebots auf immer mehr Plattformen wirft die Frage nach ressourcensparenderen Möglichkeiten auf. Fraglich bleibt aktuell aber noch, ob die Selbstklassifizierung, wie sie durch die International Age Rating Coalition im Bereich der Computerspiele praktiziert wird, dem Grundgedanken des deutschen Jugendschutzes gerecht werden kann.

Neue Veröffentlichungen (Juli 2019)

Digitized Public Administration: Using Gamification to Introduce Innovation: Digitization affects all areas of modern societies. It influences education, industrial production, workplaces, and of course, leisure activities. Its impact can be witnessed in communication, workflow organization, and many other fields. International companies have been the forerunners of digitization efforts, but recently, public administration in Germany has caught up on the development. Being bound to laws and political guidance, public administrations are less flexible to adapt to new changes than privately held companies. Public administration is engaged in a constant fight for the best employees since payment is often lower for comparable work in private economy. Still, citizens expect a level of service and engagement they have learned to know from privately owned businesses. Public administration needs to motivate its employees just like companies have to. To do this, different strategies have been suggested. Prof. Dr. Stefan Piasecki attempts to highlight common challenges and possible benefits of using gamification techniques in enhancing motivation in public administration. LINK zu Business Management and Communication Perspectives in Industry 4.0

„Knowledge of Tehran s firefighters in urban events with an emphasis on plasco event in Tehran (Case study: the opinions of German Firefighters)“: Die Teheraner Studentin Hamideh Aghamiri hat den Abschlussbericht ihrer Recherchen zu den Unterschieden deutscher und iranischer Feuerwehren veröffentlicht, die sie während ihres Aufenthaltes in Deutschland durchgeführt hat. Betreut wurde sie für ihren Artikel von Stefan Piasecki. Exemplarisch herausgehoben wird die Bedeutung des Zivilschutzes am Beispiel der Plasco-Katastrophe am 19. Januar 2017, als das Gebäude nach den erfolgreichen Rettungseinsätzen der Feuerwehr (alle Bewohner und gewerblichen Nutzer konnten evakuiert werden) kollabierte und 30 Feuerwehrmänner ums Leben kamen. LINK zu CIVILICA

„Environmental & Social Change in Games – Challenges and Opportunities“ (Mai 2019)

Computer- und Videospiele sind heute eine ernstzunehmende Informationsquelle auch für das Verständnis von Naturphänomenen und sozialen Prozessen. Zahra Amirzada (Uni Heidelberg) und Prof. Dr. Stefan Piasecki (FHöV NRW) recherchierten Möglichkeiten, entsprechende Informationen und Theoriemodelle dezidiert für Spieleentwickler aufzubereiten. Erste Konkretisierungen wurden mit Entwicklern der Berliner Games Academy diskutiert, einem führenden Ausbildungsinstitut für zukünftige Spieleentwicklerinnen und Entwickler. Den Anfang machte ein gemeinsamer Vortrag. Im nachfolgenden Austausch mit den Anwesenden ergaben sich vielfältige neue Impulse und Anregungen, die nun in die weiteren Projektarbeiten einfließen. Wie kann Spieleentwicklung von Erkenntnissen aus Natur- und Sozialwissenschaften profitieren? Naturphänomene und soziale Prozesse sind fester Bestandteil von Computer- und Videospielen. Ob Vulkanausbrüche oder Bandenkriminalität – reale Ereignisse machen Spiele authentischer, glaubwürdiger und erweitern den Spielraum. Jenseits bekannter Gamesettings stellt sich jedoch die Frage, inwiefern solche Themen naturgetreu in Spiele integriert werden können. Vortrag und Austausch waren eine Nachfolgeveranstaltung zur internationalen Tagung „4th National and 2nd International Conference on Computer Games: Challenges and Opportunities“ am 21. Februar 2019 in Kashan / Iran (siehe unten).Zu danken ist insbesondere Thomas Dlugaiczyk, dem Rektor der Games Academy sowie Daniel Zummach , Producer an der GA. LINK zur Games Academy

LER-Fachtag an der Uni Potsdam (April 2019)

Neues Palais, Potsdam: Perfekter Ort und perfektes Wetter für einen Fachtag

Am 6. April fand an der Universität Potsdam der sehr gut besuchte Fachtag des Instituts für Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde statt, organisiert und moderiert von Dr. Petra Lenz.  Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Dr. Stefan Piasecki zum Thema „Digitalisierung und Virtualisierung religiöser Bildung: Was kommt ‚jenseits‘ heiliger Schriften“, gefolgt von Alina Omerbasic, die über „Ethische Herausforderungen einer digitalisierten Welt“ sprach. Die Schnittpunkte beider Vorträge erlaubten einen tiefen Einblick in unterschiedliche Facetten der Prägung von Weltanschauungen und individuellem Bewusstsein, die immer stärker durch elektronisch vermittelte Informationen beeinflusst werden und die Rolle der klassischen Sozialisationsagenten überstrahlen. Der Nachmittag war geprägt von Diskussionsrunden und Workshops, durchgeführt von Dr. Petra Lenz, Dr. Sebastian Ernst und Dr. Anne Schmidt.

LINK zum Institut für LER an der Uni Potsdam 

Studientag „Sinnsuche in virtuellen Welten“ im Bistum Augsburg (März 2019)

Der Studientag des Fachbereichs Religions- und Weltanschauungsfragen und der Abteilung Pastorale Grunddienste und Sakramentenkatechese des Bistums Augsburg am 16. März fand in diesem Jahr zum Thema „Sinnsuche in virtuellen Welten. Glauben und Spielen“ statt. Prof. Dr. Stefan Piasecki entführte die etwa drei Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer in virtuelle Welten. Ganz praktisch konnten Freiwillige sich mit VR-Brillen in 360 Grad-Videos und Spielewelten bewegen und erfahren, wie entsprechende Eindrücke das Bewusstsein und die Erfahrungen von Menschen verändern. Weitere Inhalte der mehrstündigen Fortbildung waren die Wirkung von Bild und Ton, Unterschiede zwischen Stand- und Bewegtbild sowie spielerischer / interaktiver Einwirkung gegenüber der reinen Filmrezeption und Einblicke in „historische“ Entwicklungen des Bildschirmspiels. Link zum Bistum Augsburg

Kinderstars und Kinder-Influencer bei YouTube: Ein Interview (März 2019)

Selbstbestimmt oder ausgebeutet? Aufregende Screenpräsenz oder Teil einer Wertschöpfungskette mit Minderjährigen im Mittelpunkt? Mit der Familie oder von seinen Kindern Videos für YouTube zu drehen, wird bei Eltern immer beliebter. Einige Kinder werden sogar zu Social-Media-Stars aufgebaut und finden großen Anklang bei Gleichaltrigen. Das pro-Magazin sprach mit Medienpädagoge Stefan Piasecki darüber, wie sich das auf die Entwicklung der Kinder auswirkt und wie Eltern mit dem Thema verantwortungsvoll umgehen können. Weiterlesen

4th National and 2nd International Conference on Computer Games: Challenges and Opportunities – 21. Februar 2019, Kashan / Iran (Februar 2019)

Computer- und Videospiele haben sich längst von reinen Unterhaltungsmedien emanzipiert und insbesondere seit dem Vordringen von Smartphonetechnologien mit stets verfügbaren mobilen Endgeräten eine Bedeutungserweiterung erfahren. Sie lassen sich heute für Bildungs-, Therapie- und Sozialisationszwecke einsetzen. Dennoch: Gesellschaftliche und kulturelle Fragestellungen werden in Spielen noch nicht ausreichend thematisiert, glauben PD Dr. habil. Sophie Roche und Sahra Am’rsada (Uni Heidelberg), Prof. Dr. Esmail Karamidekhordi (Uni Zandschan), Dr. Sahar Faeghi  (Uni Esfahan) und Prof. Dr. Stefan Piasecki. Als interdisziplinäres und internationales Team nahmen sie teil an der Fachkonferenz „Challenges and Opportunities“ über Computerspiele im gesellschaftlichen Wandel an der Universität Kashan im Iran. Weiterlesen

Article: VR Mediated Content and Its Influence on Religious Beliefs (Januar 2019)

Online – Heidelberg Journal of Religions on the Internet (Prof. Dr. Stefan Piasecki): Today VR has become more than just a game or a tool for the visualization of objects and spaces. Can the technology, however, be used or applied in religious contexts? Would it give rise to new questions or can old questions be revised to facilitate a different approach? In individual practice, religiosity is mediated through objects, texts, rituals and community as well as certain expectations of believers, their duties and rights and, of course, through multipliers like clerics or teachers. However, are all of these necessary, existent or even realizable in VR? Ultimately, new questions are asked about the different implications of religion in virtuality: how do rules and rites communicate? What is the role of fellowship? How are believers and non-believers depicted in VR? Who is included or excluded? The article draws attention to important issues that can be harnessed in religious education and presumably also theology. See full article / Zum vollständigen Artikel

Jugendschutz und Streaming Media: Konferenz „Cinema in the Digital Age“, 12.-14.11.2018 in Teheran

Zu den Themen Streaming Media und Jugendschutz sprach Prof. Dr. Stefan Piasecki auf der diesjährigen Fachkonferenz „Cinema in the Digital Age“, veranstaltet von der Iranian National School of Cinema. Leider konnte er aus Zeitgründen persönlich nicht anwesend sein und wurde daher per Videoübertragung zugeschaltet. Begrüßt wurde das Fachpublikum, bestehend aus Kreativen, Produzenten und Vertretern der iranischen Filmindustrie, von Dr. Rouhollah Hosseini, dem Leiter der Nationalen Filmhochschule. Weiterlesen 

Erschienen: Prostitution heute. Befunde und Perspektiven aus Gesellschaftswissenschaften und Sozialer Arbeit (Sep. 2018)

Ebenso skandalisiert wie verharmlost ist die Praxis gewerblichen Geschlechtsverkehrs immer wieder Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher Debatten. Dieser Sammelband von Carina Angelina, Christiane Schurian-Bremecker und Stefan Piasecki möchte gegenwärtige Strömungen und Auffassungen sichtbar machen, Ursachen und Motive von Prostitution argumentativ aufbereiten, die Nachfrageseite und ihre Rolle im Prostitutionssystem beleuchten, den Einfluss medialer Sujets nachzeichnen und auch die Probleme benennen, die im Rahmen der Feldforschung entstehen. Neben sozialwissenschaftlichen Blickwinkeln und sozialarbeiterischen Interventionsmöglichkeiten bei von Gewalt betroffenen Menschen in der Prostitution stehen vor allem Betroffene mit ihren Erfahrungen im Mittelpunkt. Weiterlesen 

Interreligiöse Medienarbeit

Dass Menschen verschieden sind, leben und glauben, hat Denkerinnen und Denker aller Jahrhunderte vor große Herausforderungen gestellt. Im Koran heißt es, dass Gott die Menschen unterschiedlich gemacht habe, damit sie gemeinsam um das Gute wetteiferten (5:48), ganz ähnlich der biblische Prophet Jeremia, der die Menschen dazu aufruft, gemeinsam stets der Stadt Bestes zu suchen (29:7). Für den französischen Philosophen Jean-Paul Sartre waren „die Anderen“ indes die Hölle (wenn man sie beziehungsmäßig dazu werden ließ). Im Internet können wir in Sekunden alles über den Islam, das Judentum oder das Christentum recherchieren. Aber wie kann interreligiöse Verständigung auf persönlicher Ebene gelingen?  Prof. Dr. Stefan Piasecki unterbreitet in einem Beitrag für die werkstatt.bpb Ideen für Schulprojekte mit digitalen Medien. Weiterlesen

„Smartphones dürfen nicht zum Fetisch werden“

Immer mehr Kinder verbringen immer mehr Zeit mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets. Bei vielen stehen sie auf dem Wunschzettel ganz oben. Die Gefahr, dass aus der Nutzung eine Sucht wird, ist groß. Eine Untersuchung der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen zeigt, dass 5,7 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 24 Jahren von der Sucht, nach dem Smartphone zu greifen, betroffen sind. Der Internet- und Technologiekonzern Google rüstet sein neues Betriebssystem „Pie“ für Smartphones mit einer Software aus, die das Nutzungsverhalten dokumentiert. Die App soll vor dem exzessiven Gebrauch der Geräte warnen und damit die Suchtgefahr verringern. Im pro-Interview erklärt Medienpädagoge Prof. Dr. Stefan Piasecki, ob solche Eingriffe zielführend sind. Weiterlesen

Winners or Victims? Discussing Identity Tracking and Behavior Analysis in Next- Gen Video Games from a Digital Civil Rights Perspective (Jul. 2018)

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Connectist der Universität Istanbul diskutiert Prof. Dr. Stefan Piasecki die Frage, inwiefern die bereits unter dem Stichwort „big data“ diskutierten datenschutz- und bürgerrechtlichen Phänomene nicht auch bezüglich Computer- und Videospielen diskutiert werden müssten. Spielehersteller sammeln immer mehr Daten durch und über ihre Nutzer, um mithilfe der Spielerprofile die Unterhaltungsproduktionen zu individualisieren, aber auch, um „digital content“ zu verkaufen. Was geschieht noch mit diesen Daten? Was könnte damit passieren? Spielerinnen und Spieler müssen sich heute als Teil von Informationsnetzwerken sehen, in denen sie zwar vordergründig eine spielbezogene Verbindung eingehen, im Hintergrund aber leisten sie unterschiedliche kollaborative Dienste. Der Aufsatz geht der Frage nach, was mögliche Folgen sein könnten. Connectist 54 (2018),141-162 Weiterlesen

Vortrag auf der 14. Tagung der AG „Historische Sozialpädagogik / Soziale Arbeit“ vom 14. bis 16.6. 2018 an der ZHAW in Zürich

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) richtete die Jahrestagung mit dem Titel „Sozialer Wandel und Fachlichkeit“ aus. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz behandelten Themen mit historischen und aktuellen Bezügen. Der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Piasecki handelte „Von Korrekturanstalten und dem „geborenen Verbrecher“: Umgang mit Armut zwischen Kasernierung und Repression, Stigmatisierung und Profiling“. Weiterlesen

GESCHICHTE:

100 Jahre nach 1918 – Pathos, Bildschirmkrieg und interaktives Heldentum (Jun. 2018)

Übernahme einer Veröffentlichung von Prof. Dr. Stefan Piasecki auf dem „Portal Militärgeschichte“ des „Arbeitskreises Militärgeschichte e.V.“: Computerspiele als Geschichtsstunde und Heldenepos? Wieso verdächtigen wir Heldenerzählungen der Vermittlung falscher Weltbilder oder überholter Rollentypisierungen? Wohl deshalb, weil sie wirken und Vorstellungen von Welt beeinflussen können. Einigen Traditionslinien solcher Überhöhungen wird hier nachgegangen. Der Text ist die erweiterte Publikationsfassung eines Vortrages mit dem Titel „Landser 4.0 – Krieg und Kriegshandwerk im Computerspiel“, gehalten am 13. November 2017 im Militärhistorischen Museum Dresden. Weiterlesen

Neu erschienen: Lexikon der Schulsozialarbeit (Feb. 2018)

Das Lexikon der Schulsozialarbeitherausgegeben von Herbert Bassarakorientiert sich an sozialen Problemen in der Schule und ihrem sozialräumlichen Umfeld. Neben praxisrelevanten Fragestellungen werden auf 634 Seiten auch die maßgeblichen wissenschafts-theoretischen Diskurse erörtert. 

Stefan Piasecki bearbeitete die Stichwörter: Altersfreigabe, Computerspiel- und Internetsucht, Gamification, Gemeinwesenarbeit, Gewaltprävention, Identität / Identitätsbildung, Mediensozialisation, Onlineidentität, Nationalismus – türkischer (mit Lisa-Johanna Malitte). Weiterlesen

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GAMES SPEZIAL: „Video game interaction has no color, no language barrier, no judgement“ (English / German) (Jan. 2018)

Atari XL, C64, Apple II – die 1980er Jahre waren das Jahrzehnt der Videospiele und Heimcomputer, die in Deutschland in schwelende Technik-Angst-Debatten und Gewalt-Diskurse hineinstießen. Neben den großen bekannten Namen wie Coleco, Intellivision oder Atari versuchte auch die amerikanische Firma APF in den 1970er Jahren von dem rasant wachsenden Kuchen der Heim-Bildschirmunterhaltung einen großen Bissen abzubekommen. Deren Spiele- und Computerentwicklungen wurden maßgeblich entwickelt von Ed Smith, einem jungen Ingenieur, der eine große Leidenschaft für Mathematik und Computer und Videospiele hatte. Von anderen Mitarbeitern der Spieleindustrie unterschied ihn jedoch allein… seine Hautfarbe. Ed Smith ist einer von heute nur zwei bekannten schwarzen Spiele-Hardwareentwicklern der 1970er Jahre. Ausgehend von der Startseite gibt Ed Smith einen kritischen Einblick in den Geist einer aufblühenden Industrie und Prof. Dr. Stefan Piasecki bietet einen Überblick über die frühen Jahre der Videospiele. Ein Videointerview und Bilder der Spielekonsole finden sich auf einer Medienseite.

Atari XL, C64, Apple II – the 1980s was the decade of video games and home computers that plunged into smoldering debates about technology-fear and screen-violence in Germany. Next to the well-known industry-leaders such as Coleco, Intellivision or Atari, the American company APF also tried to get its share from the rapidly growing home screen entertainment market in the 1970s. Their game and computer development was largely developed by Ed Smith, a young engineer who had a great passion for math and computer sciences and of course video games. However, one aspect made him appear slightly different from other game industry employees … his skin color. Ed Smith is one of only two black game hardware developers of the 1970s known today. Branching out from the main page a critical insight into the spirit of an advancing industry is given by Ed Smith and Prof. Dr. Stefan Piasecki sheds light on the early years of video gaming. A video of Ed Smith and pictures of his games console can be found on a dedicated page.

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Neu erschienen: Credere et Ludere – Computer- und Videospiele aus religionspädagogischer Perspektive (Dez. 2017)

Religion mit ihren Traditionen, heiligen Schriften, großen und ehrwürdigen Gotteshäusern und den durch Geistliche praktizierten Ritualen hat auf den ersten Blick wenig gemein mit dem Bunten, Schrillen, Wilden und Lauten in vielen „Bildschirmspielen“ auf Computern, mobilen Endgeräten und Videospielekonsolen. Und dennoch kommt kaum ein Spiel ohne aus: Weltensimulationen, Abenteuer- und Rollenspiele und sogar Space Shooter setzen auf religiöse Versatzstücke und Motive, um Hintergründe zu erklären und Spannung zu erzeugen.

Dieses Buch erläutert zurückgreifend auf klassische spieltheoretische Ansätze und Bezug nehmend auf technologie- und gesellschaftskritische Positionen, welche Bedeutung Computer- und Videospiele heute für eine freizeitorientierte Gesellschaft haben, die ständig „online“ ist. Weiterlesen

شب يلدا („Shab-e Yalda“) – Weihnachten in Teheran?

(Bild: Maryam Ahmadi)

Wenn auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage kürzer und die Nächte länger werden, ist dies seit vielen Jahrtausenden für die Menschen eine besondere Zeit. Die alten Germanen feierten die Wintersonnenwende als Wendepunkt, ab dem die Tage wieder länger werden würden und die Not der harten Winter absehbar vorüber wäre. Der Zoroastrismus des alten Persien kannte als Entsprechung die Yalda-Nacht, die noch heute als Familienfest gefeiert wird, wo man sich trifft und gemeinsam speist. Im öffentlichen Raum und dem Straßenbild der Islamischen Republik Iran mischen sich dann Weihnachtsbäume, Nikoläuse und iranisch-zoroastrischer Tischschmuck. Azadeh Niyazadeh M.A. berichtet von Yalda im Iran. Weiterlesen

„HieR“ – Integratives Stadtteilmedienprojekt in Kassel gestartet

Für die Kasseler Stadtteile Rothenditmold und Nord-Holland entsteht gerade im Rahmen der zivilgesellschaftlichen Initiativen der Jafka gGmbH die Stadtteilteilzeitung „HieR“. In diesem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Projekt arbeiten Menschen aus den genannten Stadtteilen ungeachtet ihrer Herkunft zusammen. Geleitet von Dr. Martin Pauli (Jafka gGmbH) und unterstützt von Studierenden der CVJM-Hochschule und der Uni Kassel (FB Stadtplanung) steht „Integration durch Information“ im Vordergrund, die zusammen erarbeitet wird. Prof. Dr. Stefan Piasecki begleitet die Redaktionssitzungen in beratender Funktion. Weiter zum Artikel der HNA

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LITERATUR SPEZIAL: Romanhefte im digitalen Zeitalter

Sie kämpfen noch immer: Jerry Cotton, Dr. Stefan Frank und John Sinclair gegen eine digitale Übermacht…

Einst waren sie omnipräsent: Romanhefte. Bunt, schrill, actionreich oder besinnlich und erotisch. Sie hingen außen an den Wänden von Trinkhallen, standen in Drehständern in Einkaufszentren, lagen im Zeitschriftenbereich von Supermärkten und waren nicht selten Tagesgespräch auf Schulhöfen oder gehörten zur sichtbaren Pausenlektüre von Busfahrern. Für Verlage wie Bastei-Lübbe, Pabel oder Moewig waren sie wichtige Umsatzträger, ikonische Heldenfiguren wie Perry Rhodan und John Sinclair prägten die bundesrepublikanische Pop- und Medienkultur. Jenseits der StartseiteProf. Dr. Stefan Piasecki wirft einen Blick zurück auf die Geschichte des Romanheftes und Heinz J. Galle, einer der profiliertesten Romanheftforscher der Bundesrepublik, gibt in einem Interview Einblicke in seine nun schon 60-jährige Forschungstätigkeit. Für den Bastei Verlag, noch immer Marktführer bei Romanheften in Deutschland, erzählen die Lektoren Michael Schönenbröcher und Britta Künkel von Romanheften, spannenden Geschichten und dem Verhältnis zu einer treuen Leserschaft in einem Markt, der sich im Wandel befindet.

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ELThG2… erschienen

Das Evangelische Lexikon für Theologie und Gemeinde ist nach mehreren Jahren der Vorbereitung erschienen. Es handelt sich um ein insgesamt vierbändiges, breit angelegtes Lexikon, das alle Felder der Theologie aus protestantischer Perspektive in ökumenischem Horizont darstellt. Band 1 der mehrbändigen Ausgabe will in ca. 3400 Artikeln auf 1960 Seiten den gegenwärtig erkennbaren Ertrag evangelisch-theologischer Arbeit zusammenfassen und zu dessen konstruktiv-kritischer Verarbeitung anleiten. Prof. Dr. Stefan Piasecki bearbeitete die Stichwörter Anarchismus, Autorität, Diskriminierung (soziologisch), Freizeit, Goldene Regel, Kollektivismus. Das Werk richtet sich an Theologen in Wissenschaft und Praxis, kirchliche Mitarbeiter und theologisch interessierte Gemeindemitglieder und kostet 128 EUR. Hier bestellen

Krieg und Kriegshandwerk im Computerspiel: Vortrag im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr (Nov. 2017)

Militärhistorisches Museum Dresden (Bild: dpa)

Am Montagabend, dem 13. November 2017, war das Auditorium des Militärhistorischen Museums in Dresden, einem der größten militärhistorischen Museen Europas und neben dem Haus der Geschichte in Bonn, dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin zu den vier großen Geschichtsmuseen in Deutschland gehörend, fast bis zum Rand gefüllt. Ca. 50 Menschen aller Altersklassen waren gekommen, um einem Vortrag von Prof. Dr. Stefan Piasecki zu lauschen. Er referierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe Forum Museum zum Thema „Landser 4.0 – Krieg und Kriegshandwerk im Computerspiel“. Weiterlesen

BpB: Nudging als politisches Gestaltungsmittel

Nudging ist die absichtsvolle Führung von Individuen durch das gezielte Auslösen unbewusster Verhaltensänderungen. Vor wenigen Wochen hat Richard Thaler, Verhaltensökonom und „Erfinder“ des Nudging, für seine Erkenntnisse den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen. Welche Bedeutung Nudging im politischen Bereich hat und welche Gefahren es für eine selbstbestimmte digitale Zivilgesellschaft birgt, erklärt Prof. Dr. Stefan Piasecki in seinem Gastbeitrag für die Bundeszentrale für politische Bildung – BpBWeiterlesen

Aufregerthema oder Sturm im Wasserglas? Die Kontroverse um den Tatort „Hardcore“ am 8. Oktober 2017 in der ARD

Ein „Tatort“ mit pornografischem Inhalt! Wie bitte? Kann das sein, darf es das? Nackte Menschen, bizarre Sexpraktiken, vulgäre Kraftausdrücke zur besten Sendezeit, weil der Sonntagskrimi im Porno-Milieu spielt. Die Aufregung darum scheint weder zufällig noch unerwünscht. „Die ARD hat alles richtig gemacht“ – oder hat sie etwa nicht… aus ihrer Perspektive? So Prof. Dr. Stefan Piasecki im aktuellen Interview mit dem PRO Medienmagazin. Eine ARD, die nach der Quote schielt, die Boulevardpresse, die den Skandal ausweidet so genüsslich, wie der Pennäler nach der entblößten Brust lechzt. An alle schien gedacht. Außer an die Porno-Industrie, über die keiner so richtig sprechen mag. Was überhaupt geschehen ist und warum die Republik ganz sicher das nächste Jahr erleben wird… Weiterlesen

FSK-Tagung: Medienkonvergenz und Jugendschutz

Die Prüfertagung 2017 der FSK in Wiesbaden thematisierte im Schwerpunkt die Bedeutung der Medienkonvergenz für den Jugendschutz. Wie vielfältig und bedeutend die digitalen Medien sind, ist an der zunehmenden Allverfügbarkeit von Bewegtbildformaten jeder Art auf allen denkbaren Plattformen zu erkennen. Für Film im Kino, im Fernsehen oder im Internet gelten jedoch unterschiedliche Prüfbedingungen und Zuständigkeiten. Etwa 150 Teilnehmende aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und natürlich den Reihen der Prüferinnen und Prüfer der FSK diskutierten am 11. und 12. September 2017 in der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden die aktuellen Fragen in Gesprächsrunden, Präsentationen, Podiumsdiskussionen und sogenannten „Hotspots“, verdichtete Zeitfenster von jeweils 45 Minuten, in denen ein Thema in seinen wesentlichen Aspekten vorgestellt und dann von den Teilnehmenden diskutiert werden konnte. Prof. Dr. Stefan Piasecki (CVJM-Hochschule, Kassel) und Dr. Reinhard Bestgen (ehem. Hessische Staatskanzlei, Mitglied der SPIO-Juristenkommission) boten zwei gut besuchte Hotspots zum Thema „Feiertagsfreigabe“ an. Die sogenannten „Stillen Feiertage“ stehen unter dem besonderen Schutz des Gesetzgebers. An Karfreitagen oder auch am Totensonntag dürfen bspw. bestimmte Veranstaltungen nicht stattfinden und auch Filme nicht gezeigt werden, denen in den Prüfverfahren der FSK die „Feiertagsfreigabe“ verwehrt wurde. Im Rahmen der beiden Schwerpunktreferate wurde die rechtliche Situation diskutiert und die Frage aufgeworfen, inwiefern die „Feiertagsfreigabe“ noch oder möglicherweise wieder aktuell ist. Link zur FSK

Irland: Endlich wieder selbst Lernender

Weil auch Hochschullehrer sich fortbilden müssen, heißen die Sommerferien nicht „Ferien“, sondern nur „vorlesungsfreie Zeit“. Vom 3.-9. September 2017 verbrachte Prof. Dr. Stefan Piasecki eine Woche in Galway an der Westküste Irlands. Jim Connolly brachte ihn und eine Gruppe internationaler Dozentinnen aus Belgien, Rumänien, Irland, Slowenien und Russland im Hinblick auf neue Lehrmethoden auf den neuesten Stand. Das Programm hieß „Content and Language Integrated Learning – CLIL“ und bedeutet konkret, dass Dozierende ihre Studentinnen und Studenten das Fachwissen durch das „Medium“ einer anderen Sprache lehren.

Anders als bei der Lehre in der Muttersprache ist es hier wichtig, dass alle sich dieses Werkzeugs „Sprache“ ganz besonders bewusst sind. Daher ist die kommunikative Arbeit und sind Austausch und Diskussion ganz besonders wichtig, die jedoch bisweilen andere Lehrmethoden erfordern als die bislang bekannten und verwendeten. Das Arbeitstempo und die Stoffdichte waren hoch, die Fortbildung also alles andere als ein Urlaubstrip und entsprechend anstrengend – andererseits wiederum: So ergeht es auch Studierenden jeweils am Semesteranfang. Dass auch Dozenten sich dieser Ausdauerprobe hin und wieder aussetzen erscheint daher nur fair. Zu danken ist Damaris Müller vom Intl. Office der CVJM-Hochschule, die schnell und kompetent die notwendigen Verwaltungsvorgänge gesteuert hat, die die Teilnahme möglich machten. Link zu Erasmus+

Bundestagswahl 2017: Populismus in Europa: Sozialpolitische Forderungen und ihre Auswirkungen auf die Soziale Arbeit

IMG_2301Während Deutschland im Wahlkampffieber steckt und seine Parteien sich in mehr oder weniger gelungenen rhetorischen Manövern verlieren, erreicht die Popularität des Begriff „Populismus“ offenkundig ein neues „Alltime-High“. Die „Blätter der Wohlfahrtspflege“ aus dem Nomos-Verlag spüren diesem Phänomen nach und klopfen Inhalte und Protagonisten auf ihre Stichhaltigkeit ab. Prof. Dr. Stefan Piasecki und Felix Johne haben sich sozialpolitischen Forderungen sog. populistischer Parteien in Europa gewidmet und Parallelen und Differenzen aufgespürt, die viele in der Bundesrepublik bekannte Trennlinien zwischen Links und Rechts in einem anderen Licht erscheinen lassen. Bätter der Wohlfahrtspflege 4-2017 (siehe auch Menüpunkt „Veröffentlichungen“ oben links). Bestellen

Cyber-Narrative des Schreckens – Computerspiele als Terrorhelfer?

Ohne Titel 3Was wäre, wenn… ?! Nicht die Frage, ob Computerspiele Gewalt erzeugen, stand bei der Skizzierung dieser theoretischen Frage im Vordergrund, selbst wenn sie seit bald 40 Jahren immer wieder aufgeworfen, bestätigt oder verworfen wird. Angesichts der zeitweise äußerst erfolgreichen Cyber-Propaganda von Terrorgruppen wie Daesh / IS, die auch Computerspiele und jugendaffine Videos einsetzte, erörtert Prof. Dr. Stefan Piasecki, ob Computerspieltechnologien sich zur Vorbereitung und Durchführung von Terroranschlägen eignen. Wer wäre durch diese Art von Propaganda ansprechbar? Welche Nutzungsmöglichkeiten bieten sich? Wenn schon Hassvideos und Twitternachrichten junge Menschen in den unheiligen Krieg ziehen, muss dann die immersive Wirkung von Spielen nicht erst recht überzeugend wirken? Ließen sich Spiele andererseits vielleicht sogar dazu einsetzen, vor dem Terror zu warnen? EZW-Texte Nr. 249 (siehe auch Menüpunkt „Veröffentlichungen“ oben links). Bestellen

„Protection of youths in Germany. Media content and its implication on social development and the protection of minors“. 3-tägiger Workshop an der National School of Cinema in Teheran, Juli 2017

IMG_0510Auf Einladung der „National School of Cinema“ führte Prof. Dr. Stefan Piasecki in der Zeit vom 6.-10. Juli 2017 einen DAAD-geförderten, dreitägigen Workshop zu Fragen des deutschen Jugendmedienschutzes in Teheran durch. Darüber hinaus besuchte er die Dreharbeiten des neuen Films „Hezar-pa“ (هزارپا, Tausendfüßler) des international bekannten und preisgekrönten Regisseurs Abu’l Hassan Davudi und lernte die gegenwärtigen Superstars des iranischen Kinos kennen: Reza Attaran und Javad Ezati sowie Sara Bahrami. Zu Anlass einer Abendveranstaltung ergaben sich Gespräche mit weiteren Intellektuellen und internationalen Filmschaffenden. Weiterlesen

Vortrag in der Berliner Sophienkirche: Computerspiele als Terrorhelfer?

IMG_0746 (1) kComputer- und Videospiele sind ein beliebtes Hobby, ihre Genres üben seit über 40 Jahren große Faszination aus, inspirieren, fördern Kreativität, unterhalten und fesseln. Sie stehen bisweilen in der Kritik Gewalt zu verharmlosen oder sogar zu fördern, machen angeblich süchtig und laden ein zur dauernden Beschäftigung auf nahezu jedem Medium, das über einen Bildschirm verfügt.

Dass und wie Computerspieltechnologien für die Verbreitung verfassungswidriger Propaganda und sogar zur Vorbereitung von Straftaten bis hin zu Terrorakten genutzt werden können, verdeutlichte der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Piasecki am 27. Mai. 2017 in der voll besetzten Berliner Sophienkirche.

Besuch im Teheraner Friedensmuseum, 13.5.2017

IMG_9415Einer Einladung folgend besuchte Prof. Dr. Stefan Piasecki am 13. Mai 2017 das Friedensmuseum in Teheran. Im Fokus stehen dort die internationale Friedensarbeit sowie die Auseinandersetzung mit Kriegen und ihren Anlässen. Die Ausstellung zeigt einige moderne Waffensysteme wie Minen und Streubomben und informiert über deren furchtbare Wirkung. Kinderzeichnungen an den Wänden zeugen von der Vielzahl von Workshops für wissenschaftliche, professionelle und auch minderjährige Besucher. Das direkte Gespräch mit Menschen ist dem ehrenamtlichen Betreiberteam ein besonderes Anliegen. Veteranen des Irakisch-Iranischen Krieges sind im Leitungsteam tätig oder führen Besucher herum. Sie waren teilweise selbst von Verstümmelungen oder Giftgasangriffen betroffen und sind bis heute von diesen gezeichnet. Weiterlesen

Workshop in Zandschan / Iran: „New Media and Agriculture. Impacts on Rural Life in Germany and Iran“ (Mai 2017)

Im Rahmen eines dreitägigen DAAD-Workshops an der Universität von Zandschan im Nordwesten Irans gingen Prof. Dr. Esmail Karamidekhordi und Prof. Dr. Stefan Piasecki sowie 25 Studierende der landwirtschaftlichen Fakultät vom 14.-17. Mai 2017 der Rolle und Bedeutung von Landwirtschaft, sozialen Strukturen in kleinen Städten und Dörfern und von Medientechnologien auf den Grund. Weiterlesen

New as of May 2017: Nudging: ‘Soft’ mind-bending through politics and media – an issue for civil rights activists?

17408296‘Nudging’, a form of motivational help to make people change their behaviour, habits or attitudes, is becoming more and more popular. While initially mainly used in sales, marketing and advertising, its principles and methods, also referred to as ‘behavioural design’ or ‘behavioural economics’, have been refined and expanded over the past 30 years, now making it also suitable for politics and public services. Nudging is and can be used to help people change their behaviour regarding energy consumption, health precautions etc. On the other hand, political nudging performed by authorities may, if carelessly performed, seriously damage the public trust. Prof. Dr. Stefan Piasecki discusses political and cultural implications of nudging from a civil rights perspective.  Bestellen

Faculty of World Studies Newsletter, Universität Teheran: Interview mit Stefan Piasecki

fasnamehDer aktuell (Mai 2017) erschienene Newsletter der Fakultät für Weltstudien der Universität Teheran bietet neben vielen interessanten Berichten aus dem Fakultätsalltag, von Tagungen und Publikationen auch Interviews u.a. mit dem slowenischen Theologen Prof. Lenart Skof und Prof. Dr. Stefan Piasecki. Thematisiert werden neben den Themen Nudging und Computerspiele auch seine ganz persönlichen Lehrerfahrungen an der Universität Teheran. Weiterlesen

Deutschlandfunk: Interview mit Stefan Piasecki, Karsten Jung und Götz Nordbruch

IMG_8914Das Buch „Islamismus in der Schule“ (2017, Göttingen: V & R) thematisiert ein drängendes gesellschaftliches Problem, dem Dr. Karsten Jung und Prof. Dr. Jan Bruckermann in ihrem Herausgeberband ein breites Spektrum von Analysen entgegengestellt haben. Prof. Dr. Stefan Piasecki beschreibt einen zunehmenden türkischen Nationalismus und Chauvinismus als Gefahr für den Schulfrieden, der sich insbesondere gegen Kinder richtet, die als „untürkisch“ verachtet werden. Weiterlesen

Besuch aus Teheran:

Maryam Ahmadi vom International Office der Fakultät für Weltstudien an der Universität Teheran besuchte vom 15.-17. März Deutschland. Zusammen mit Prof. Dr. Stefan Piasecki erörterte sie zukünftige Projekte und Kooperationsmöglichkeiten. Gemeinsam besuchten sie einige Orte, die gerade für akademische Besucher von besonderem Interesse sind. In den Räumen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft FSK in Wiesbaden erläuterte Folker Hönge in seiner Funktion als Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden Grundlage und Arbeit der FSK und gestattete ihr Einblick in zwei laufende Filmprüfungen. Ein kleiner Rundgang durch Wiesbaden führte danach zum hessischen Landtag als anschauliches Beispiel für das föderale System der Bundesrepublik Deutschland und einigen anderen Sehenswürdigkeiten. Zuletzt ging es nach Frankfurt zum historischen Rathaus, dem „Römer“, und der Paulskirche als Wiege der deutschen Demokratie, in der ab 1848 die erste gesamtdeutsche Nationalverfassung entworfen wurde. Verkündet wurde sie im März 1849, konnte sich aber aufgrund innenpolitischen Widerstands der größeren deutschen Staaten zunächst nicht durchsetzen. Dennoch wurde sie zu einer Erfolgsgeschichte, da sie in die nachfolgenden demokratischen Verfassungen wie die Weimarer Reichsverfassung wie auch das Grundgesetz einfloss.

Neues Buch von Cindy Gresselmeyer: Virtuelle Sozialisationsspuren junger Menschen. Reale Virtualität als Herausforderung für die praktische Jugendarbeit

41IF0nyNmkL„Generation Handy“ – so wird die Generation der Jugendlichen heute oft abwertend bezeichnet. Bisweilen wird behauptet, dass diese Generation bereits an digitaler Demenz leide und Gedächtnis und Aufmerksamkeitsspanne nachließen. Pädagogen und Eltern sehen oft ausgerechnet in Smartphones, die neben einem Statussymbol immer unverzichtbarere Alltagshelferlein sind, einen vermeintlich zu überwindenden Gegner und möchten es als lästige Konkurrenz ausschalten. Gerade junge Menschen scheinen sich aktuell in virtuellen Welten zu verstricken und zu verlieren, sodass Außenstehende scheinbar keine Chance haben, sie noch mit realweltlichen Erlebnissen anzusprechen. Stimmt das aber überhaupt? Lassen sich diese Geräte nicht vielmehr aktiv einbinden in pädagogische Konzepte und Projekte? In diesem Buch wird ein Konzept vorgestellt, wie die Jugendarbeit virtuelle Räume anerkennen und sich zu Nutzen machen kann. Bestellen

Rezension: Astrid Dinter rezensiert „Erlösung durch Vernichtung ?!“

Die Honorarprofessorin an der PH Weingarten und Autorin des Werks „Adoleszenz und Computer. Von Bildungsprozessen und religiöser Valenz“ (2007) hat die Habilitationsschrift von Prof. Dr. Stefan Piasecki rezensiert (MERZ medien + erziehung, Heft 4/2016). Weiterlesen

Artikel: „Nudging – Ein Thema für Menschenrechtler“ (auf Persisch, in: Sepideh Danai) (فارسی)

sp-titelInsbesondere in Ballungsgebieten mit ihren diversen Herausforderungen, die sich aus Überbevölkerung, hohem Verkehrsaufkommen, ausuferndem Energie- und Wasserverbrauch etc. ergeben, sind Möglichkeiten der Steuerung des Verhaltens von Menschen jenseits von Verboten und Ordnungsmaßnahmen interessant. Moderne Versuche solcher politischer Einflussnahmen, wie sie unter dem Begriff „Nudging“ seit einiger Zeit diskutiert werden, werden in einem aktuellen Artikel von Prof. Dr. Stefan Piasecki für den Iran ausgeführt. Weiterlesen

Seminar „Kultur- und medienpädagogische Handlungsansätze in der Sozialen Arbeit“ mit hohem Praxisanteil beendet

Das in diesem Wintersemester 2016/17 erstmals von Prof. Dr. Stefan Piasecki durchgeführte Seminar widmete sich den vielfältigen Anknüpfungsmöglichkeiten, die sich für die Soziale Arbeit in medien- und anderen kulturwissenschaftlichen Bereichen bieten. Weiterlesen

Vortrag am Iran-Eurica-Institut in Teheran

img_1543Am 3. Januar 2017 sprach Prof. Dr. Stefan Piasecki am Teheraner Iran-Eurica-Institut vor ehemaligen und aktiven iranischen Diplomaten und Politikwissenschaftlern über das  Iranbild in deutschen Medien, das von Vorurteilen nicht immer frei ist, zu denen in der Vergangenheit jedoch nicht selten iranische politische Stellungnahmen und Initiativen selbst beigetragen haben.

img_1530Ergänzt wurde die Analyse durch vergleichende Betrachtungen bezüglich der USA und Russlands.  Weiterlesen

Seminar „Medien in Deutschland“ an der Universität Teheran erfolgreich beendet

1024px-university_of_tehran_logo-svgDas im Wintersemester 1395/2016-17 von Prof. Dr. Stefan Piasecki an der Universität Teheran durchgeführte Seminar „Medien in Deutschland“ konnte in der ersten Januarwoche mit einer zweiten Präsenzzeit in Teheran erfolgreich abgeschlossen werden. Weiterlesen

Erste wissenschaftliche Analyse des iranischen Altersfreigabesystems ESRA im Vergleich mit USK und IARC veröffentlicht

esraAls einziges Land der islamischen Welt verfügt der Iran über ein eigenes Altersfreigabesystem für Computer- und Videospiele sowie Online-Apps. Doch die lange Abschottung des Landes und Barrieren in Sprache und Schrift verhinderten bisher oft, dass Innovationen über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden. Prof. Dr. Stefan Piasecki und Setareh Malekpour haben in der ersten Studie überhaupt das ESRA-System analysiert, Gespräche geführt, das umfangreiche Regelwerk studiert und ausgewertet (welches sich teilweise direkt auf heilige Schriften bezieht) und das Ergebnis mit den international wesentlich bekannteren Jugendschutzsystemen USK und IARC abgeglichen. Die Studie ist am 30. Dez. 2016 in „Online – Heidelberg Journal of Religions on the Internet“ erschienen. Weiterlesen

Tehran Game Convention 2017: Testimonial von Stefan Piasecki online

sp_testimonial_kDas größte Event für Spieler und Spielehersteller im mittleren Osten, die „Tehran Game Convention 2017“, wirft ihre Schatten voraus. Am 29. und 30. April 2017 werden sich in den Messehallen unter dem Fernsehturm die internationalen Kreativen und Progressiven mit Spielerinnen und Spielern treffen. Prof. Dr. Stefan Piasecki hat ein Testimonial beigesteuert, welches auf der offiziellen Webseite veröffentlicht wurde: „As a scientist, former producer in the games industry and advisor for German movie and television age rating boards I am fascinated by both the diversity and quality of the Iranian games industry as well as the tremendous tasks the Iran Computer and Video Games Foundation takes to play an important role within the global gaming industry. I have recently researched the Iranian games age rating system ESRA and found this approach highly interesting and a bold step forward for the Islamic world.“  Weiterlesen

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Schwerpunktthema „Prostitution & Gewalt in Computer- und Videospielen“

reg7Sex und Nacktheit gehören zu den allerersten Inhalten eines jeden neuen Mediums. Sie versprechen schnelles Geld und Zugang in junge Zielgruppen. Ihnen schenken Jugendschutzbehörden daher seit jeher besondere Aufmerksamkeit. Während Filme jedoch rezeptiv erfahren werden, sind Handlungen in Computer- und Videospielen tatkräftig und aktiv zu begehen. Gewalt, Sex, Drogen, Raub – Spiele wie „Sleeping Dogs“, „Saints Row“ und natürlich „Grand Theft Auto“ gehören zu den bekanntesten Vertretern sog. „Open World“-Spiele, in denen nahezu alles möglich ist. Auch käuflicher Sex, das Betreiben von Bordellen u.v.a.m. gehören dazu. car1Regine Pfeiffer, bis Anfang 2015 freie Mitarbeiterin am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, schildert ihre Eindrücke und Erfahrungen von Prostitution in der Spielereihe „Grand Theft Auto“. Carina Angelina, Sozialarbeiterin und Aktivistin bei Freethem Deutschland e.V. berichtet, dass die bewusste Entmenschlichung von Prostituierten und sogar das bewusste Töten von ihnen weder Einzelfall noch Unfall sind und thematisiert dies anhand aktueller Erkenntnisse und Statistiken von Bundesbehörden.

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„Gamification“ als Werkzeug für Bildungsprozesse?

Mit Vorurteilen, Mythen und Heilsversprechen zum „spielbasierten Lernen“ räumt Stefan Piasecki auf. Im umfangreichen Beitrag eines internationalen Sammelbandes über moderne Lehr- und Lernformen diskutiert er, welche Techniken wirklich erfolgversprechend sind und wel-che pädagogischen Bedingungen gegeben sein müssen. Weiterlesen

Universität Teheran: Stefan Piasecki lehrt das deutsche Mediensystem

1024px-university_of_tehran_logo-svgAuf Einladung der Fakultät für Weltstudien an der Universität Teheran unterrichtet Prof. Dr. Stefan Piasecki im Wintersemester 1395 (2016/2017) iranische Studierende über die Beschaffenheit des deutschen Mediensystems. In einer ersten Präsenzphase Ende November 2016 vermittelte Stefan Piasecki an zwei Tagen Grundlagen der deutschen Mediengeschichte und skizzierte aktuelle Gegebenheiten auf dem Medienmarkt.  Weiterlesen

Eine deutsche Dokumentation auf Persisch: Wie man einen Film lokalisiert

0-weu-d1-b67d602ed66ed23b57abeb4691a47e4eAzadeh Niyazadeh berichtet von der Herausforderung, einen deutschen Dokumentarfilm zu lokalisieren und dem iranischen Publikum verfügbar zu machen. Textpräzision und punktgenaues Timing spielen hierbei eine besonders große Rolle. Weiterlesen

„Computerspiele und der Terror“: Vortrag auf der Tagung „Avatare, Krieger, Dämonen. Religiöse Dynamik in virtuellen Welten“ vom 14.11.-16.11.2016 im Wildbad Rothenburg.

img_0883In seinem 90-minütigen Vortrag zum Thema „Computerspiele und der Terror“ machte Prof. Dr. Stefan Piasecki auf einen öffentlich bislang weniger beachteten Gesichtspunkt aufmerksam. Computerspiele sind nicht nur ein Medium der Unterhaltung, sondern erlauben durch ihre Spieltiefe und die vielfältigen Gestaltungs- und Einwirkungsmöglichkeiten die Übernahme fremder Regelmuster und Positionen. Als Simulationen stellen sie jedoch auch Möglichkeiten detailgetreuer und realistischer Einsatzplanungen dar und werden dadurch insbesondere als niederschwellig nutzbares Medium zur Vorbereitung extremistischer Handlungen interessant. Weiterlesen

Besuch: Kunst und Soziale Arbeit: Besuch bei RuE – Raum für urbane Experimente

224847_537814506238082_793990668_nIm Rahmen der Lehrveranstaltung S-V5.1 „Kulturwissenschaftliche Ansätze in der Sozialen Arbeit“ besuchten Studierende des 7. Fachsemesters und Prof. Dr. Stefan Piasecki am 13. Oktober 2016 die Kasseler Graffiti-Initiative „Raum für urbane Experimente – RuE“, die buchstäblich im Kasseler Untergrund beheimatet sind, nämlich in der weitläufigen Fußgängerunterführung am Holländischen Platz, einem klassischen „Angstraum“. Weiterlesen

Vortrag: Besuch bei der Eucharistischen Ehrengarde des Bistums Essen

img_4266_Über die politische, religiöse und ethnische Situation im Iran berichtete Prof. Dr. Stefan Piasecki am 23.10.2016 in Duisburg-Marxloh dem Diözesanverband der Eucharistischen Ehrengarde im Bistum Essen. Hierbei waren ihm die gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozesse von besonderer Wichtigkeit. Weiterlesen

Teilnahmeaufruf: MediaSurfer – MedienKompetenzPreis Hessen 2016

logo%20mediasurferAb sofort können sich Kinder und Jugendliche mit ihren hessischen Medienprojekten bei der LPR Hessen für den MediaSurfer – MedienKompetenzPreis Hessen 2016 bewerben. Weiterlesen

Bericht: Aller guten Dinge sind drei: Erneut in Teheran

img_4816Zur Vorbereitung neuer Kooperationen und zur Recherche für wissenschaftliche Publikationen reiste Prof. Dr. Stefan Piasecki Ende Juli abermals in den Iran. Begleitet wurde er von zwei Studierenden und seinem Kollegen Dr. Karsten Jung sowie seiner Tochter. Weiterlesen

Rezension: Jürgen Fritz rezensiert „Erlösung durch Vernichtung?!“ (فارسی)

Habil IMG_1193Der Altmeister der deutschen Computerspieleforschung, der mit seinem Koautoren Wolfgang Fehr die Erforschung und öffentliche Rezeption von Computer- und Videospielen seit den späten 1980er Jahren maßgeblich prägte, hat die Habilitation von Prof. Dr. Stefan Piasecki rezensiert. Weiterlesen

Beitrag: Imam Ali Foundation – Soziale Arbeit für Straßenkinder in Karaj

img_2013Für Studenten der Sozialen Arbeit ist es immer spannend zu erfahren, wie verschiedene soziale Einrichtungen arbeiten. Umso spannender ist es natürlich zu sehen, wie Soziale Arbeit außerhalb von Deutschland und Europa aussieht. Weiterlesen

Beitrag: Als Studentin im Iran – Bericht einer kleinen studentischen Reisegruppe

IMG_2317Vier junge deutsche Studentinnen und Studenten begleiten ihren Dozenten in den Iran – ein für viele fremdes Land und eine gänzlich andere Kultur. Linn Kaßner erzählt, was man dort so alles erleben kann… Weiterlesen

Beitrag: Matin Lashkari – Portrait einer inspirierenden iranischen Bloggerin (Deutsch / English)

img_1180Im Rahmen des Vortrages von Prof. Dr. Stefan Piasecki auf der Deutschkonferenz 2016 traf und interviewte Linn Kaßner mit der ihn begleitenden Gruppe von Studierenden die bekannte iranische Bloggerin Matin, die über ihr Land informiert und mit vielen Vorurteilen aufräumt. Weiterlesen

IMG_2177Vortrag: „Deutsch: Sprache, Kultur, Wissenschaft – Perspektiven deutsch-iranischer studentischer Kooperation in virtuellen Lernräumen“, Vortrag auf der „Deutschkonferenz“, veranstaltet vom DAAD und der Universität Teheran, Teheran 28. Mai – 1. Juni 2016

Auf Einladung des DAAD und der Universität Teheran skizzierte Prof. Dr. Stefan Piasecki Möglichkeiten und Grenzen moderner Onlinelehre, besondere Herausforderungen aufgrund nicht-personal erfolgender Kommunikation und stellt Überlegungen zur Durchführung gemeinsamer Forschungsarbeiten an. Weiterlesen

Besuch: Film International – Irans ältestes Magazin zum iranischen und internationalen Kinomarkt

IMG_3097Im Rahmen des jüngsten Teheran-Besuchs statteten Stefan Piasecki sowie vier seiner deutschen Studierenden des 2. und 8. Fachsemesters Soziale Arbeit / Religions- und Gemeindepädagogik der CVJM-Hochschule in Kassel und vier Studierende der Universität Teheran „Film International“, dem traditionsreichsten iranischen Kinomagazin, einen Besuch ab. Chefredakteur Abbas Yari nahm sich gerne Zeit, die Gruppe durch die Redaktion zu führen und Fragen zum iranischen Filmemarkt zu beantworten. Weiterlesen

Fortbildung: „Nudging – Der kleine Stups zu gesünderem und suchtpräventivem Verhalten“ (8. Juli 2016), veranstaltet von der Koordinationsstelle Suchtprävention der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) in Frankfurt

IMG_2939Gut geschubst ist halb überzeugt. Unter Nudging versteht man einfache, psychologisch fundierte Maßnahmen, die Menschen zu vernünftigerem oder gesünderem Verhalten bewegen sollen. Wie können auch in der Suchtprävention Verhaltensweisen einvernehmlich verändert werden, ohne dass der Versuch konfrontativ wirkt, mit Verboten oder gar durch Manipulation gearbeitet werden muss?

In der ganztägigen Fortbildung für Multiplikatoren der hessischen HLS e.V. informierte Stefan Piasecki über Hintergründe und Möglichkeiten des Nudging, zeigte Grenzen auf und verwies auf bürgerrechtliche Implikationen. Im Workshopteil konnten die Teilnehmenden angeleitet die Bedürfnisse von Suchtberatungsstellen formulieren und Praxisansätze entwickeln, die stets die Klienten als zentrale Elemente im Blick behielten. Weiterlesen

GeeksRun – Eine kleine Reflexion der Spiele- und Motivationsmechanismen

GeeksRun kann in die Genres Gaming und Sport eingeordnet werden. GeeksRun richtet sich an Menschen, die gerne Gaming und ihr individuelles Training miteinander verbinden wollen. Sie haben die Chance, sowohl Ihr klassisches Training fortzuführen, als auch mithilfe von neuen Features für gute Unterhaltung während des Trainings zu sorgen. Weiterlesen

Vortrag über Linksextremismus in Kloster Banz

IMG_9594Felix Johne, Student der CVJM-Hochschule, informiert über eine sicherheitspolitische Tagung in Kloster Banz, auf der Prof. Piasecki und er über  legitime und illegitime Formen von  Widerstand und Gesellschaftskritik linksextremer Gruppen informierten.

Studie: Weltanschauliche Ansichten von Computerspieleentwicklern

Habil IMG_1193Mit „Erlösung durch Vernichtung?! Religion und Weltanschauung im Videospiel“ stellt Stefan Piasecki seine 1040 Seiten starke explorative Studie über Weltanschauungen und ihre Einflüsse und Möglichkeiten in modernen Computer- und Videospielen vor, die bislang wenig bearbeitete Bereiche an der Schnittstelle zwischen Kommunikationswissenschaften, Game Studies und Religionspädagogik ausleuchtet.

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2016 April_k Fremde Welten header

Schwerpunktthema „Fremde Welten“

Dem einen ist das „Fremde“ fremd, dem anderen bleibt dies auch das Bekannte. Manche finden das Fremde in sich, einige finden es in anderen Ländern. „Welten“, reale, fiktive und geistige Welten, stehen im Mittelpunkt des Schwerpunktes „Fremde Welten“.

IMG_9878Prof. Dr. Stefan Piasecki berichtet von seinem Vortrag an der Universität Teheran über „Spirits of the Silver Screen – Religious Patterns in Cinema Blockbusters and the Talk about God“ (فارسی) sowie über den iranischen Markt für Computer und Videospiele und hat die Evangelische Gemeinde in Teheran besucht. In einem persönlichen Fazit (فارسی) lässt er die Reise in die iranische Hauptstadt noch einmal Revue passieren.

17Eva Franz berichtet von ihrem Stop-Motion-Trickfilm „Omega Origins“Faeze Nourbakhsh stellt die Iranische Filmhochschule „Iranian National School of Cinema“ in Teheran vor und Ali Zeerathpishe (Uni Teheran) beleuchtet die Bedeutung von Tempelrittern und Kreuzzügen in internationalen Computerspielen (The Templars & The Game Industry – English) und welches kulturelle Konfliktpotential sie bergen.Original%20Templar%20Knights-%20Medieval%20Total%20War%20II

Franziska Reichel, Studentin der CVJM-Hochschule und Mitglied im medienpädagogischen Arbeitskreis von Prof. Piasecki, gab ein zweitägiges Seminar für Bundeswehrsoldaten am Standort Frankenberg über Fragen von Identität und Bewusstsein.

Die Gewinner des „Flash-Fiction-Fiction Contest 2016“ der Vereinigung der Studierenden des Fachbereichs Englische Literatur der Universität Teheran (ELSA) stehen fest! Aus 20 Einsendungen wählte Stefan Piasecki als Juror die drei besten Arbeiten aus, die von den Organisatoren mit ihren Preisen ausgezeichnet wurden.

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2016 Januar_k Games Arts header

Schwerpunktthema „Art & Games“ – Games of Art?

Games & Arts – Games of Art?
Der Begriff „Videospiel“ bringt viele Bilder ins Bewusstsein, wenige davon haben zunächst mit „Kunst“ zu tun. Zu Unrecht, denn Künstler selbst haben von Anfang an Spiele Bounden-DancingPeople2ebenso für sich genutzt wie neue Hardwareplattform und ihre technischen Möglichkeiten. Zuvor waren die noch neue Videotechnik und davor Dias beliebte Werkzeuge der visuell tätigen Künstler.
Im Schwerpunkt „Art & Games“ werden mit Elegy for a Dead World und Bounden künstlerische Spielkonzepte vorgestellt und Retro-Games erlauben eine technische Zeitreise mit Spielekonsolen der Vergangenheit.Elegy for a Dead World - Who is She

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The term „video games“ brings up many images, few may have to do with „art“ at first glimpse.
Artists have used computers and games right from the beginning, just assongbird protector artwork they have used video-recording technologies and slides or photographs before.
The thematic focus „Arts & Games“ features the highly artistic and exciting concepts of Elegy for a Dead World  and Bounden and then jumps into the time-tunnel with retro games that are developed for games consoles of the past, up to 40 years old.

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Werkstattgespräch in der Hanns-Seidl-Stiftung

HSS IMG_9798_k KopieAuf Einladung der Hanns-Seidel-Stiftung besuchten Prof. Dr. Stefan Piasecki und Felix
Johne am 25.01.2016 ein Werkstattgespräch in München. Das Thema der Veranstaltung war der „Dialog Digitale Zukunft – Die Flüchtlinge und die Medien“. Weiterlesen

Gastbeitrag von Tobias Faix: „Denn wir wissen, was gut für dich ist.” Nudging und Evangelisation – Mit sanftem Schubs ins
ewige Leben?”

csm_Tobias_Faix_b76f26dd37Können oder müssen wir Menschen zu ihrem Glück verhelfen? Oder politisch korrekt gefragt: Sollen Menschen zu mehr Verantwortung und Moral erzogen werden? Oder christlich gefragt: Brauchen manche Menschen einen sanften Schubs, um das ewige Leben zu bekommen? Weiterlesen

Ulrich Bachmann, Referatsleiter im hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Interview mit den Studenten der Bachmann IMG_9631.jpgCVJM Hochschule Kassel über das Thema „LSBTIQQ“.

Am 9. Dezember 2015 besuchte Ulrich Bachmann, im hessischen Sozialministerium u.a. zuständig für „gleichgeschlecht-liche Lebensweisen“, eine Lehrveranstaltung von Stefan Piasecki . Carina Pilz und Franziska Reichelt haben ein Interview mit ihm geführt.

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2015 Dezember_k Crowdfundingheader

Schwerpunktthema „Masse und Macht“ – Crowdfunding: Große Ziele erreichen durch „massen“-hafte Spenden und Unterstützung

FullSizeRenderBei Spenden oder dem Crowdfunding können einzelne Personen Beiträge zu etwas Großem leisten. Menschen spenden Geld, um eine Produktion zu realisieren, die ansonsten entweder gar nicht oder in verringertem Ausmaß produziert worden wäre. Weiterlesen

Alec Peters im Interview: Star Trek Axanar & Crowdfunding

Alec Peters HeaderIn dem Special „Crowdfunding“  kommt der US-Filmproduzent Alec Peters mit seinen Erfahrungen zu Wort. Weiterlesen

Crowdfunding: „3-Satz: Angefragt…“ mit Jörg Eisfeld-Reschke, Sonja Toepfer und Stefan Piasecki 

„3-Satz: Angefragt“-Impuls zum Thema bietet Anregungen des Crowdfunders Jörg Eisfeld-Reschke, der Künstlerin Sonja Toepfer und des Sozialwissenschaftlers Stefan Piasecki  und spürt dem Phänomen nach, dass Menschen heute nicht mehr einfach nur Geld spenden, sondern sich auch emotional an einem Projekt beteiligen, auf dessen Erfolg sie hoffen und während dessen Durchführung sie mitfiebern. Weiterlesen

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Vortrag: „Deutsche Diskurse: Darstellungen von Krieg, Kriegswirtschaft und Zivilgesellschaft in deutschen Computerspielproduktionen und ihre gesellschaftliche Reflexion“

Vortrag auf der Jahrestagung „Krieg und organisierte Gewalt im Computerspiel: Militärhistorische Narrative, Räume und Geschichtsbilder“ des AK Militärgeschichte an der TU Chemnitz (27.11.2015, Chemnitz)

Auf Einladung des Arbeitskreises Militärgeschichte und der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz fand dort vom 26.-28.11.2015 die Tagung „Krieg im Computerspiel“ statt. Die von Prof. Dr. Martin Clauss (TU Chemnitz) und Dr. Markus Pöhlmann (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr – ZMSBw, Potsdam) geleitete Tagung mit Moderationen von Prof. Dr. Sönke Neitzel (Lehrstuhl Militärgeschichte / Kulturgeschichte an der Universität Potsdam), Dr. Markus Pöhlmann und Prof. Dr. Stig Förster (Universität Bern) brachte Wissenschaftler verschiedener universitärer Fachbereiche und auch Vertreter von Museen wie des Hauses der deutschen Geschichte in Bonn oder des Panzermuseums Munster zusammen. Prof. Dr. Stefan Piasecki referierte über „Deutsche Diskurse: Darstellungen von Krieg, Kriegswirtschaft und Zivilgesellschaft in deutschen Computerspielproduktionen und ihre gesellschaftliche Reflexion.“ Weiterlesen

GeeksRun – eine Tracking-App mit Humor, Spaß und vielen MöglichkeitenGeeksRun_logo

GeeksRun ist eine Tracking-App für Anfänger und Fortgeschrittene. Mit diversen kleinen Features lädt sie ein, die Philosophie des Laufens neu zu entdecken. Weiterlesen

„Schwul, Lesbisch, Bi, Trans …“ – Geschlecht, Identität und Gesellschaft.
Ministeriumsvertreter Ulrich Bachmann zu Gast in VA Bachmann IMG_9635_kVorlesung

Das Kürzel LSBTIQ, manchmal mit und ohne weiteres Q, mit oder ohne * – das ist ein Akronym mit quasi schicksalshaftem Tiefgang, denn hinter jedem dieser Buchstaben stecken Menschen, Schicksale, Lebensläufe, Identitäten, Hoffnungen und Ängste. Weiterlesen

____________________________________________________2015 November_k selbstmordheader3b

Schwerpunktthema Medien und Suizid

Alexander Filipović: Selbstmord & Medien. Eine medienethische Betrachtung

(Zwischen medial attraktiv und brandgefährlich) Die Gründe für Selbsttötungen sind vielfältig. Die mediale Berichterstattung kann nur als zweitrangiger Auslöser eingestuft werden. Weiterlesen

Izabela Korbiel: Suicide and the media – a tragical relation?

Suicides receive special media attention, they makecsm_PortraerfotoKorbiel_55aec92a0c the headlines and touch many people. In particular, the suicides of celebrities such as the footballer Robert Enke and those of young people in general lead to horror, dismay and sadness. Weiterlesen

Robert Enke: Ein allzu kurzes Leben. Interview mit Ronald Reng

Ronald Reng: Ich wusste vor seinem Tod nichts von Roberts Depressionen, dementsprechend unvorbereitet traf mich die Nachricht, er habe sich selbst getötet. Zumal ich an jenem 10. November 2009 in den Abendstunden seinen Rückruf erwartete. Weiterlesen

Selbstmord & Medien, der Werther-Effekt: „3-Satz: Angefragt…“ mit Claire Horst, Hermann Groß und Stefan Piasecki

FullSizeRender 3Gefragt sind: Claire Horst, freie Journalistin, Schreibpädagogin und Bildungsreferentin , Hermann Groß (Dipl.-Pol., Dipl-Psych.), stellv. Rektor und Fachbereichsleiter Verwaltung der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung.  Prof. Dr. Stefan Piasecki, Dozent für Handlungsfelder der Sozialen Arbeit und Medienpädagogik an der CVJM-Hochschule in Kassel. Jugendmedienschutzprüfer. Weiterlesen

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“Linksextreme Argumentation im Internet” – Vortrag auf einer Tagung der Hanns-Seidel-Stiftung zur Nachbetrachtung des G7-Gipfels in Elmau

Prof. Dr. Stefan Piasecki referierte ^1FB5604224AA89C3FCD431DC1B4B3E154CE0D9F4DC58824757^pimgpsh_fullsize_distrzum Thema linksextremistischer Agitation und Argumentation im Internet und legte einen Schwerpunkt auf Feindbilder von Antifa und Autonomen, die mitunter wenig differenziert bürgerlichen Protest, die Ausübung der Demonstrationsfreiheit und polizeiliche Präsenz mit neofaschistischen Aktivitäten gleichsetzten. Weiterlesen

“Nudging: “Soft” mind-bending through politics and media as a modern complaint of civil rights activists”, Vortrag auf der int. Tagung “Media Trends 2015″ in Wien

IMG_9095Im Panel „Sponsorship and Influence“ referierte Stefan Piasecki zum Thema „Nudging“, einer Form des „sanften Paternalismus“ und politisch gesteuerter Meinungs- und Verhaltensmanipulation. Hierbei zeichnete er die Kontinuitäten seit den Veröffentlichungen von Vance Packard in den 1950er und Robert B. Cialdini in den 1980er Jahren bis heute nach und verdeutlichte anhand von Beispielen sowohl die Wirksamkeit wie auch die bürgerrechtlich erwähnenswerten Implikationen angesichts einer zunehmenden Aneignung seitens politischer Akteure in den USA und dem Vereinigten Königreich, in denen „Nudging“ bereits Teil des Regierungsprogramms ist, wie auch in der Bundesrepublik Deutschland; auch hier setzen Regierungsakteure verstärkt auf dieses Prinzip. Weiterlesen

“3-Satz! Angefragt” zum Thema Jugendschutz bei Download & Streaming

Wir fragen: Uwe Engelhard, der als Ständiger Vertreter der Obersten !2015_C.MikatLandesjugendbehörden bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) fungiert. Claudia Mikat, die als Leiterin der FSF-Programmprüfung und hauptamtliche Vorsitzende in den Prüfausschüssen beschäftigt ist und Cindy Gresselmeyer, die als Sozialarbeiterin vielfältige Medien in der Jugendarbeit praktisch einsetzt. Weiterlesen

Ex-ZDF-New York-Chef Klaus Prömpers über das Verhältnis von Journalismus und Twitter & Co

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Als Journalist und “Medienmensch” lebt er mit und von dem, worüber er berichtet: Gesellschaft, Politik und Medien. Gerade letztere unterliegen seit den 1970er Jahren einem rasanten technisches Wandel: Von BetaMax, VHS-Video bis zum digitalen Fernsehen und heutigen Streamingdiensten, Mediatheken und sozialen Netzwerken. Prömpers hat mit all dem gearbeitet und über all dies auch berichtet. Weiterlesen

Freethem Deutschland…

ist Teil der internationalen Freethem-Jugendbewegung.  Unser Anliegen ist es, durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit einfinal bag Bewusstsein für  die Problematik des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung unter jungen Leuten zu schaffen. In dem Zusammenhang wollen wir auch ein Fragezeichen hinter die Worte „Prostitution und Freiwilligkeit bzw. Zwang“ setzen und die Leute zum kritischen Nachdenken anregen…... Weiterlesen

Medienbiographisches: Emel Cay – Medien verbinden Menschen

Emel Cay fällt auf in der Universitätsbibliothek Duisburg. Flink und wach eilt sie Emel Cayumher, berät und hilft. Andere tun das auch, doch sie spricht deutlich, präzise und so klar, wie wenige andere im Ruhrgebiet. Ihr Name verrät ihre Herkunft aus der Türkei. Auch ihr Geburtsort liegt in Anatolien. Weiterlesen